Einbußen beim Allgemeinbefinden bei RA und der Effekt einer Therapie mit Biologika
Die Biologika-Therapie verzögerte das Fortschreiten der RA - allerdings in deutlich geringerem Ausmaß als in klinischen Studien. In der untersuchten Bevölkerungsgruppe war die Kosten-Effizienz beträchtlich kleiner als aus klinischen Studien bekannt. Die Studienergebnisse stellen den Zusatznutzen dar, der entstand, als man Biologika zu einer optimalen Non-Biologika-Behandlung hinzufügte.
Der Langzeitverlauf einer rheumatoiden Arthritis (RA) im Hinblick auf den gesundheitlichen Allgemeinzustand ist in der breiten Bevölkerung nicht gut zu erfassen. Das gilt gleichermaßen für das Ausmaß der Effektivität der Therapie mit Biologika.
Frederick Wolfe und Kaleb Michaud haben ein Modell für den fortschreitenden Verlust des Gesundheitszustandes entwickelt und die zusätzlichen Kosten und die Effektivität der Biologika-Therapie ermittelt.
Dazu haben die Autoren Veränderungen im Gesundheits- und Funktionsstatus bei 18.485 RA-Patienten (135.731 Visiten) in sechsmonatigen Abständen bis zu elf Jahre lang verfolgt.
Hierzu gehörte eine Gruppe von 4.911 Patienten (59.630 Visiten), die von einer traditionellen auf eine Biologika-Behandlung wechselten. Als Messinstrumente dienten die SF-36 Physical Component (PCS) und die Mental Component (MCS) Summary Fragebögen, der EQ-5D health utility Fragebogen und der Health Assessment Questionnaire (HAQ) disability Fragebogen. Außerdem wurden die Behandlungskosten und die direkten medizinischen Kosten berechnet.
Der Beginn einer RA führte zu einer sofortigen und beträchtlichen Reduktion des körperlichen, nicht jedoch des mentalen Gesundheitszustandes. Die RA verschlechterte sich anschließend sehr langsam (HAQ 0.016 Einheiten und PCS -0.125 Einheiten jährlich). Die erhobenen Messwerte waren nur wenig schlechter als bei den entsprechenden (Alter, Geschlecht) Personen aus der US-Bevölkerung.
Die Autoren haben zugrundegelegt, dass die Biologika-Behandlung den HAQ um 0,29 Einheiten, den PCS um 5,3 Einheiten und den EQ-5D um 0,05 Einheiten im Verlauf von 10 Jahren verbesserte. Die direkten medizinischen Kosten für diesen Nutzen im Zehnjahreszeitraum wurden auf $ 159,40 geschätzt.
Schlussfolgerung:
Die Biologika-Therapie verzögerte das Fortschreiten der RA - allerdings in deutlich geringerem Ausmaß als in klinischen Studien. In der untersuchten Bevölkerungsgruppe war die Kosten-Effizienz beträchtlich kleiner als aus klinischen Studien bekannt. Die Studienergebnisse stellen den Zusatznutzen dar, der entstand, als man Biologika zu einer optimalen Non-Biologika-Behandlung hinzufügte.
Literatur und Link
Frederick Wolfe and Kaleb Michaud
The loss of health status in rheumatoid arthritis and the effect of biologic therapy: a longitudinal observational study
Arthritis Research & Therapy 2010, 12:R35doi:10.1186/ar2944
Published: 2 March 2010
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