Effekt von NSAR auf die radiologisch darstellbare Progression der Befunde der Wirbelsäule bei Patienten mit axialer Spondylitis: Ergebnisse aus der Deutschen Spondyloarthritis Inzeptions-Kohorte
In dieser Untersuchung war eine vermehrte Einnahme von NSAR mit einer Verzögerung der radiologisch darstellbaren Verschlechterung der Befunde an der Wirbelsäule bei der ankylosierenden Spondylitis assoziiert. Bei Patienten mit einer Spondyloarthritis ohne radiologischen axialen Befall war dieses Ergebnis weniger offensichtlich, wahrscheinlich aufgrund der geringeren Bildung neuen Knochens an der Wirbelsäule in diesem Stadium.
In dieser Studie wurde der Einfluss nicht-steroidaler Antirheumatika (NSAR) auf die im Röntgenbild darstellbaren Befunde an der Wirbelsäule bei Patienten mit ankylosierender Spondylitis (AS) und Patienten mit einer Spodyloarthritis ohne radiologischen axialen Befund im Verlauf von zwei Jahren untersucht,
Basierend auf der Verfügbarkeit der Röntgenbilder und den Daten zur Einnahme von NSAR wurden 164 Patienten mit axialer SpA (88 mit AS und 76 mit SpA ohne radiologischen axialen Befund) selektiert.
Die Röntgenbilder der Wirbelsäule wurden von zwei unabhängigen Fachleuten verblindet und randomisiert entsprechend dem modifizierten
Ankylosing Spondylitis Spine Score (mSASSS) beurteilt. Für die Einnahme der NSAR wurde ein Index entwickelt, der sowohl die Dosierung als auch die Einnahmedauer berücksichtigt.
Bei den AS-Patienten war die vermehrte Einnahme von NSAR (NSAR-Index ≥50) im Vergleich zu einer niedrigen NSAR-Einnahme (NSAR-Index <50) mit einer niedrigeren Wahrscheinlichkeit für eine signifikante radiologische Progression – definiert als Verschlechterung des mSASSS von ≥2 Einheiten – verbunden (OR=0,15, 95% CI 0,02 to 0,96, p=0,045, korrigiert um strukturelle Schäden zu Untersuchungsbeginn, erhöhtes CRP und den Raucherstatus).
Dieser Effekt war bei Patienten, bei denen zu Beginn Syndesmophyten plus ein erhöhtes CRP vorlagen, am meisten ausgeprägt: Die mittlere mSASSS Progression betrug 4,36±4,53 bei Patienten mit geringer NSAR-Einnahme versus 0,14±1,80 bei Patienten mit hohem Index, p=0,02.
Bei Patienten mit einer SpA ohne radiologischen axialen Befund wurde kein Unterschied zwischen Patienten mit hohem oder niedrigen NSAR-Index festgestellt.
Fazit:
In dieser Untersuchung war eine vermehrte Einnahme von NSAR mit einer Verzögerung der radiologisch darstellbaren Verschlechterung der Befunde an der Wirbelsäule bei der ankylosierenden Spondylitis assoziiert. Bei Patienten mit einer Spondyloarthritis ohne radiologischen axialen Befall war dieses Ergebnis weniger offensichtlich, wahrscheinlich aufgrund der geringeren Bildung neuen Knochens an der Wirbelsäule in diesem Stadium.
Literatur und Link
Effect of non-steroidal anti-inflammatory drugs on radiographic spinal progression in patients with axial spondyloarthritis: results from the German Spondyloarthritis Inception Cohort
Denis Poddubnyy1, Martin Rudwaleit2, Hildrun Haibel1, Joachim Listing3, Elisabeth Märker-Hermann4, Henning Zeidler5, Jürgen Braun6, Joachim Sieper1
Published online before print April 1, 2012, doi: 10.3899/jrheum.110961 The Journal of Rheumatology April 1, 2012
Abstract