Effekt von Certolizumab Pegol auf die Entzündung der Wirbelsäule und der Sakroiliakalgelenke bei axialer Spondyloarthritis
Certolizumab Pegol reduzierte in der Auswertung der RAPID-axSpA Studie nach 12 Wochen, die von Désirée van der Heijde während des diesjährigen ACR Kongresses im Washington vorgestell wurde, die kernspintomografisch gemessene Entzündung in der Wirbelsäule und in den Iliosakralgelenken sowohl bei Patienten mit ankylosierender Spondylitis als auch bei Patienten mit nicht radiologischer axialer Spodyloarthritis.
Zu der axialen Spondyloarthrits (axSpA) werden sowohl die ankylosierende Spondylitis (AS) als auch die nicht-radiologische axSpA (nr-axSpA) gezählt, beide sind durch die ASAS Kriterien definiert [1]. Charakteristisch sind Knochenmarködeme der Sakroiliakalgelenke (SIJ) und der Wirbelsäule, die zu chronischen Rückenschmerzen führen.
Aus der RAPID-axSpA Studie (NCT01087762) wurde während des letzten ACR Kongresse der erste Bericht zum magnetresonanztomografisch gemessenen Effekt von Certolizumab Pegol auf die Entzündung der Wirbelsäule und der SIJ bei axSpA-Patienten (sowohl AS als auch nr-axSpA) vorgestellt.
Die Rapid-axSpA Studie läuft über 158 Wochen. Bis Woche 24 ist die Studie doppelblind und Placebo-kontrolliert, bis Woche 48 ist nicht bekannt, mit welcher Dosierung behandelt wird. Anschließend wird die Studie offen weitergeführt.
Die erwachsenen Patienten leiden unter einer aktiven axSpA entsprechen den ASAS Kriterien [1], haben einen Bath Ankylosing Spondylitis Disease Activity Index (BASDAI) ≥4, Rückenschmerzen ≥4 auf einer Skala mit 10 Punkten und ein CRP über dem oberen Normwert. Die Patienten müssen auf ≥1 NSAR nicht angesprochen haben und können auch bereits erfolglos mit einem TNF-Inhibitor behandelt worden sein.
Die Patienten wurden randomisiert im Verhältnis 1:1:1 auf Placebo oder mit 400 mg Certolizumab Pegol zu Begin und zu den Wochen 2 und 4 (Startdosis) und dann entweder mit 200 mg Certolizumab Pegol alle zwei Wochen oder 400 mg Certolizumab Pegol alle vier Wochen behandelt.
Kernspintomografische Aufnahmen der SIJ und der Wirbelsäule wurden zu Beginn und nach 12 Wochen durchgeführt. Endpunkte im MRT waren die Veränderungen zum Ausgangswert, gemessen mit dem Spondyloathritis Research Consortium of Canada (SPARCC) SIJ Score für die Entzündung und der Berlin Modifikation des AS Spine MRT score for disease activity ASspiMRT).
Insgesamt wurden 325 Patienten rekrutiert, von denen 153 auch magnetresonanztomografisch untersucht wurden. In dieser Gruppe waren die Basischarakteristika für alle drei Gruppen (Placebo / Certolizumab Pegol 200 mg / Certolizumab Pegol 400mg) bis auf das CRP (23,9/14,7 und 15,3 mg/l) und die Vorbehandlung mit TNF-Inhibitoren (30,0/12,2/9,3%) vergleichbar.
Die Ausgangswerte für die SPARCC MRT Scores der SIJ waren für die AS und die nr-axSpA Patienten vergleichbar, während die Berlin ASspiMRI Scores bei den AS-Patienten höher waren.
Verbesserungen in den SPARCC MRI SIJ Scores und den Berlin ASspiMRI Scores wurden unter beiden Certolizumab Pegol Dosierungen im Vergleich zu Placebo beobachtet. Das galt generell und für die AS wie auch die axSpA (Abbildung im Abstract).
Patienten, mit einer Symptomdauer von weniger als 5 Jahren, im Alter von weniger als 45 Jahren und männlichen Patienten wiesen eine größere Reduktion der Entzündung der SIJ auf.
Fazit:
Certolizumab Pegol reduzierte in der Auswertung der RAPID-axSpA Studie nach 12 Wochen die kernspintomografisch gemessene Entzündung in der Wirbelsäule und in den Iliosakralgelenken sowohl bei Patienten mit ankylosierender Spondylitis als auch bei Patienten mit nicht radiologischer axialer Spodyloarthritis.
Literatur
1. Rudwaleit M. Ann Rheum Dis. 2009;68(6):770-776, Abstract
Literatur und Links
[ACR 2012 - 1705] Effect of Certolizumab Pegol On Inflammation of Spine and Sacroiliac Joints in Patients with Axial Spondyloarthritis: 12 Week Magnetic Resonance Imaging results of a Phase 3 Double Blind Randomized Placebo-Controlled Study
Désirée van der Heijde1, Walter P. Maksymowych2, Robert B. M. Landewé3, Christian Stach4, Bengt Hoepken4, Andreas Fichtner4, Danuta Kielar5 and Jurgen Braun6, 1Leiden University Medical Center, Leiden, Netherlands, 2University of Alberta, Edmonton, AB, 3Academic Medical Center/University of Amsterdam & Atrium Medical Center, Amsterdam, Netherlands, 4UCB Pharma, Monheim am Rheim, Germany, 5UCB Pharma, Brussels, Belgium, 6Rheumazentrum Ruhrgebiet, Herne, Germany