Editorial vom September 2001
Sowohl der bis Anfang September stattgehabte internationale Rheumatologenkongress in Edmonton als auch der deutsche Kongress in Leipzig geben weitere Hoffnung für viele Rheumapatienten und ihre Ärzte.
Rheuma-online präsentiert sich wieder im gewohnten Bild, ohne dass wir damit die Geschehnisse der letzten 2 Wochen vergessen wollen. Wir danken allen, die sich auf der Kondolenzliste eingetragen haben. Wir werden sie noch wie angekündigt bis Ende September geöffnet halten und dann wie geplant dem amerikanischen Botschafter übergeben. Den Amerikanern hat die große Solidarität der gesamten zivilisierten Welt sehr geholfen. Dies war zumindest der noch ganz frische und sehr authentische Eindruck, den Dr. Langer von der am 22. September beendeten Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie mitbringt, auf der auch amerikanische Kollegen anwesend waren und sich mit Vorträgen und Diskussionen am wissenschaftlichen Erfahrungsaustausch beteiligten (und wo natürlich die schrecklichen Ereignisse des 11.9. im offiziellen wie im privaten Rahmen immer wieder angesprochen wurden).
Und nun zu den guten Nachrichten:
Sowohl der bis Anfang September stattgehabte internationale Rheumatologenkongress in Edmonton als auch der deutsche Kongress in Leipzig geben weitere Hoffnung für viele Rheumapatienten und ihre Ärzte. Die Fortschritte beim Verständnis der krankmachenden Prozesse sind bei einigen Erkrankungen wie z.B. der chronischen Polyarthritis enorm. Darauf aufbauend und mit teilweise kaum fassbarer Geschwindigkeit ergeben sich neue Ideen und neue Behandlungsansätze, die allerdings natürlich erst noch sehr ausführlich geprüft werden müssen und zum Teil auch erst in einigen Jahren so weit entwickelt sind, dass sie routinemäßig im praktischen rheumatologischen Alltag zur Verfügung stehen werden. Solange gibt es aber auch jetzt schon ganz erhebliche Verbesserungen bei den therapeutischen Möglichkeiten, wenn man dies mit der Situation noch vor vielleicht gerade erst 5 oder 10 Jahren vergleicht. Stichworte sind die schon in der Anwendung befindlichen biologischen Therapien wie Enbrel oder Remicade oder das kurz vor der Zulassung stehende Anakinra, aber auch neue Basismedikamente wie Arava oder die neuen Kombinationstherapien, bei der durch eine geschickte "Software" die gute alte medikamentöse "Hardware" wie Methotrexat, Sulfasalazin oder Chloroquin oder auch neuere Substanzen wie Ciclosporin (Sandimmun) plötzlich eine zusätzliche, ganz erhebliche Wirkungsverbesserung erfahren.
Wir berichten in diesem Monat und in den folgenden Monaten in den Kongreß-News über beide Tagungen und die neuen Entwicklungen.
Einen schönen Herbstanfang wünscht
das rheuma-online-Team