Editorial vom Dezember 2001
Mit dem Dezember ist auch für rheuma-online die Zeit gekommen, einen ersten Rückblick auf das Jahr 2001 zu machen. Unser wissenschaftlicher Berater Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, Rheumatologe in der rheumatologischen Schwerpunktpraxis am Ev. Krankenhaus Düsseldorf, hat die wichtigsten Entwicklungen und zukünftige Trends für uns zusammengefasst.
Rheumatologie 2001 - das Jahr im Rückblick
Mit dem Dezember ist auch für rheuma-online die Zeit gekommen, einen ersten Rückblick auf das Jahr 2001 zu machen. Unser wissenschaftlicher Berater Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, Rheumatologe in der rheumatologischen Schwerpunktpraxis am Ev. Krankenhaus Düsseldorf, hat die wichtigsten Entwicklungen und zukünftige Trends für uns zusammengefasst.
Was hat uns 2001 für die Rheumatologie gebracht?
Es war kein Jahr der bahnbrechenden Neuerungen, mit völlig neuen, revolutionären Therapiekonzepten wie seinerzeit mit der Einführung der biologischen Substanzen in die Therapie der chronischen Polyarthritis.
Es war allerdings dennoch für die Rheumatologie kein langweiliges Jahr, und auch kein Jahr ganz ohne weitere richtungsweisende Entwicklungen.
So gehört zu den wichtigsten Erkenntnissen, dass das Wirkprinzip der TNF-Blockade z.B. mit Etanercept (Enbrel) oder Infliximab (Remicade) auch bei anderen Erkrankungen als der chronischen Polyarthritis wirkt, z.T. mit sogar außerordentlich guten Ergebnissen (Beispiele sind der M. Bechterew, die Psoriasisarthritis, und jetzt ganz aktuell die juvenile Spondarthritis, siehe dazu auch die "Schlagzeilen" vom ACR-Kongress in San Francisco).
Und die Story der biologischen Therapien scheint mit der TNF-Blockade gerade erst ganz am Anfang zu stehen. Neue Substanzen stehen in Deutschland vor der Tür, in den USA wurde der Interleukin-1-Rezeptor-Antagonist Anakinra (Kineret) am 16. November von der FDA (Food and Drug Administration, die amerikanische Zulassungsbehörde für Arzneimittel) für die Therapie der chronischen Polyarthritis zugelassen (siehe dazu auch die rheuma-news).
Und rheuma-online?
Das entscheidende Ereignis für uns war in 2001 die Einführung des Rheuma-Chats im Sommer und nachfolgend der moderierten Experten-Chats.
Die Resonanz darauf war überwältigend; wir haben derzeit mehr als 200 aktive Chatter. Toll ist das, was sich daraus auch außerhalb des www entwickelt hat. So gab es ein großes Chat-Treffen in Köln im Oktober und ein weiteres, etwas kleineres in Leverkusen im November. Diese Aktivitäten zeigen, wie wichtig der Erfahrungsaustausch zwischen den Betroffenen ist, und dass es unsere Aufgabe sein muss, dafür auch weiterhin in rheuma-online einen großen Raum bereitzustellen.
Auch sonst haben wir uns bemüht, rheuma-online noch attraktiver zu machen und glauben, dass auch die Umgestaltung im Sommer mit den neuen Rubriken "rheuma-news" und "Kongress-News" sowie der Auswahl allgemein interessierender Fragen und Antworten dazu beiträgt, unser Angebot noch reichhaltiger und aktueller zu machen. Die Nachfrage scheint uns recht zu geben. So überstieg im August 2001 die Zahl der Seitenabfragen erstmals die für uns als "magisch" angesehene Grenze von einer Million Pages im Monat und befndet unverändert weiter in einem ungebrochenen Aufwärtstrend.
Das heißt für uns aber auch, dass wir rheuma-online noch weiter verbessern möchten und noch mehr an den Interessen unserer User ausrichten möchten. Dazu sind wir auf Eure / Ihre Mithilfe angewiesen. Für Anregungen sind wir jederzeit sehr dankbar und werden uns bemühen, das, was machbar ist, umzusetzen. Wer Vorschläge hat: Bitte eine kurze Mail (info@rheuma-online.de).
Für uns Neuland war der Versuch, live vom ACR (amerikanischer Rheumatologen-Kongress) in San Francisco zu berichten. Trotz einiger technischer und sonstiger Probleme glauben wir, dass die Idee gut ist, und wir werden versuchen, diesen Service weiter auszubauen. Zumindest deuten mehr als 100.000 Seitenabfragen der ACR-Seiten darauf hin, dass hier bei unseren Usern ein großes Interesse besteht.
Ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk haben wir schon erhalten. Es war eine email von Simone aus Luxemburg:
"... zu allererst möchte ich Ihnen als rheuma-online ein grosses Lob aussprechen betreff Ihrer Informationsseiten, eine enorm professionelle Hilfe für jeden Rheumakranken, und das Forum und die Chateinrichtung. Mein Leben hat sich nach der Entdeckung ihrer virtuellen "Institution" erheblich verbessert, ich finde Trost und Tipps von Leidensgefährten, aktuelle gut erklärte komplette und kompetente Informationen, das Chatten macht mir viel Spass. Ich habe während meiner 9jahrelangen Odyssee durch Krankenhäuser und Ärzte nicht soviel gelernt, wie bei Ihnen in 10Tagen. Kurz gesagt, ich kann und möchte Ihre Seite nicht mehr missen, es ist die Beste im ganzen Net und die erste, die ich aufschlage sobald ich am Computer sitze. Dies sind keine Blumen oder Lobhudeleien, sondern Fakten."
Danke, Simone! Tut uns gut.
Wir wünschen nicht nur Simone, aber auch und ganz besonders Simone sowie allen unseren Usern, Freunden und Fans eine sehr schöne Adventszeit und bleiben zunächst
Das rheuma-online-Team