Dyslipidämie bei rheumatoider Arthritis
Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) erkranken und versterben häufiger an Herz-Kreislauferkrankungen als die Allgemeinbevölkerung. Einer der Gründe könnte die erhöhte Prävalenz kardiovaskulärer Risikofaktoren, wie die Dyslipidämie sein.
Die Dyslipidämie, die man bei RA-Patienten sieht, scheint von der Krankheitsaktivität abhängig zu sein. Bei einer größeren Krankheitsaktivität ist das Gesamtcholesterin erniedrigt, wobei das High Density Lipoprotein Cholesterin (HDL) am stärksten betroffen ist, was insgesamt zu einem ungünstigen, höheren atherogenen Index führt.
Es sieht so aus, als ob die Dyslipidämie schon lange vor dem Auftreten der klinischen Symptome der RA bestehen würde. Die antirheumatische Therapie mit DMARDs (disease modifying antirheumatic drugs) hat generell einen günstigen, wenn auch moderaten Effekt auf das Lipidprofil.
Es ist daher unwahrscheinlich, dass die beobachteten positiven Effekte der antirheumatischen Therapie auf die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität durch Beeinflussung des Lipidstoffwechsels vermittelt wird.
Die Therapie einer Dyslipidämie sollte daher Teil eines generellen Risikomanagements sein. Zusätzlich sollte nach anderen kardiovaskulären Risikofaktoren gesucht werden und - so vorhanden - eine geeignete Therapie eingeleitet werden.
Im Hinblick auf das erhöhte kardiovaskuläre Risiko bei RA-Patienten sollten enge therapeutische Grenzen eingehalten und Leitlinien, basieren auf epidemiologischen Daten, entwickelt werden.
Literatur und Link
Michael T Nurmohamed
Atherogenic lipid profiles and its management in patients with rheumatoid arthritis
Vascular Health and Risk Management, 2007: 3, Issue 6
Abstract