Drei von vier Deutschen mit chronischen Rückenschmerzen verharmlosen ihre Schmerzen gegenüber Familie und Freunden
75 % der Erwachsenen mit chronischen Rückenschmerzen spielen gegenüber Freunden und Angehörigen herunter, wie stark ihre Schmerzen sind – das ergibt eine aktuelle Umfrage der Initiative „Der Krankheit aufrecht begegnen“.
Die Umfrage wurde vom Marktforschungsinstitut Harris Poll im Auftrag von AbbVie online vom 3. bis 7. November 2014 durchgeführt und untersucht die emotionalen und physischen Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen. Befragt wurden 1.021 Erwachsene (18+), die seit mehr als drei Monaten unter chronischen Rückenschmerzen leiden und ihren Wohnsitz in Deutschland haben. Die Daten wurden gewichtet, um für Erwachsene in Deutschland, die seit mehr als drei Monaten an Rückenschmerzen leiden, repräsentativ zu sein.
In Europa leidet jeder Fünfte unter Rückenschmerzen, die mindestens drei Monate andauern und damit als chronisch gelten.1 Der Umfrage zufolge stimmen 68 % der Befragten der Aussage zu „Mein Rückenschmerz beeinträchtigt mich täglich“. 62 % sagen, dass sie sich durch die chronischen Rückenschmerzen älter fühlen als sie sind. Fast die Hälfte der Befragten (49 %) geben zudem an, dass sich die Schmerzen negativ bis sehr negativ auf ihre Lebensqualität auswirken. Einschränkungen werden vor allem in den Bereichen körperliche Aktivität (52 %), generelle Stimmung (48 %) sowie Schlaf (48 %) genannt. Von Letzteren berichten rund zwei Drittel, dass sie Schwierigkeiten beim Durchschlafen haben (66 %) und nachts oft aufwachen, um ihre Schlafposition zu ändern (65 %).
75 % der Erwachsenen mit chronischen Rückenschmerzen spielen das Ausmaß ihrer Schmerzen gegenüber Freunden und Angehörigen herunter. 71 % der Befragten ist bewusst, dass chronischen Rückenschmerzen eine ernstzunehmende Erkrankung zugrunde liegen kann. Trotzdem geben 40 % der von chronischen Rückenschmerzen Betroffenen zu, dass sie wissen, sie müssten sich darum kümmern, machen es aber nicht. Rund jeder Dritte (33 %) würde sich eher auf die Behandlung der Symptome seiner chronischen Rückenschmerzen konzentrieren, als einen Arzt aufzusuchen, um die zugrundeliegende Ursache bestimmen zu lassen.
„Fast jeder hatte schon einmal Rückenschmerzen. Sie gehören in unserer Gesellschaft zum Leben und werden deshalb oft nicht ernst genommen“, sagt Ludwig Hammel, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Vereinigung Morbus Bechterew (DVMB). „Doch die Betroffenen leiden oft stark unter den Auswirkungen ihrer chronischen Schmerzen. Sie fühlen sich in allen Lebensbereichen beeinträchtigt.“
Chronische Rückenschmerzen wirken sich laut 36 % der Befragten auch negativ auf die Leistungsfähigkeit im Job aus. Davon gaben je rund ein Drittel an, dass ihr Arzt ihnen empfohlen hat, die Arbeit niederzulegen bzw. sie zeitweilig ganz aufhören mussten zu arbeiten. Jeder Fünfte von ihnen musste aufgrund der Schmerzen Stunden kürzen.
„Gerade bei Schmerzen, die länger als drei Monate dauern, ist es wichtig, frühzeitig einen Arzt aufzusuchen, weil sie auch entzündlich bedingt sein können“, sagt Prof. Dr. med. Joachim Sieper, Leiter der Abteilung Rheumatologie am Campus Benjamin Franklin, Charité. „Umso später die Diagnose gestellt wird und je länger entzündlich bedingte Rückenschmerzen unbehandelt bleiben, desto größer ist die Gefahr, dass langfristig eine Verknöcherung der Wirbelsäule eintritt und die Beschwerden zunehmen.“
Die Umfrage ist Teil der von AbbVie initiierten europaweiten Initiative „Der Krankheit aufrecht begegnen“. Diese hat zum Ziel, das Bewusstsein für chronisch-entzündlichen Rückenschmerz zu steigern und eine frühzeitige Diagnose sowie eine geeignete Behandlung der Ursachen zu ermöglichen. Mit Unterstützung von lokalen Patientenorganisationen, Fachärzten und Experten aus ganz Europa setzt sich die Initiative dafür ein, die körperlichen und psychischen Belastungen der Betroffenen zu reduzieren und ihre Lebensqualität langfristig zu steigern. Auf der Website der Initiative erfahren Betroffene mehr über die verschiedenen Arten von Rückenschmerzen. Anhand eines von Experten entwickelten Symptom-Checks können sie mit fünf Fragen testen, ob sie möglicherweise an entzündlich bedingtem Rückenschmerz leiden und das Ergebnis anschließend mit ihrem Arzt besprechen.
Literatur
- Airaksinen O et al., Eur Spine J 2006;15: 192
Quelle: Pressemitteilung AbbVie