Die Wirtschaftslage eines Landes ist ein stärkerer prognostischer Faktor für eine Biological-Therapie als die Krankheitsaktivität.
Patienten in reichen Ländern erhalten mit einer um das dreifach erhöhten Wahrscheinlichkeit häufiger eine Behandlung mit einem Biologikum als Patienten in ärmeren Ländern, obwohl die Betroffenen ihre Krankheitsaktivität unabhängig vom sozioökonomischen Status gleich beurteilen.
In einer multinationalen Studie wurde untersucht, inwieweit wirtschaftliche Bedingungen in einem Land einen Einfluss auf die Verordnung von Biologika haben.
Das Ergebnis: Patienten in reichen (n =11, Bruttoinlandsprodukt, BPI > 24.000 US$ pro Kopf) Ländern erhalten mit einer um das dreifach erhöhten Wahrscheinlichkeit häufiger eine Behandlung mit einem Biologikum als Patienten in ärmeren (n = 7, BPI < 11.000 US$ pro Kopf) Ländern.
Der prozentuale Anteil betrug 33 vs 11,4 Prozent. Nicht berücksicht wurde bei dieser Erhebung politische Gegebenheiten, wie z. B. das NICE (National Institute of Health Excellence) Institut in Großbritannien.
In einer weiteren Studie (PRESTA-RA) wurde gezeigt, dass der makro-ökonomische Status eines RA-Patienten keinen Einfluss auf die Perzeption seine Krankheitsaktivität ausübt. Als Messgrößen dienten Parameter zu Erfassung durch den Patienten selbst zu seinem Funktionsstatus (HAQ) und zur Schmerzintensität (visuelle Analogskala).
Prof. Paul Emery, Präsident der EULAR und Professor für Rheumatologie an der Universität Leeds, UK sagte: „Die Ergebnisse dieser Studien bilden ganz eindeutig den Einfluss ab, den die wirtschaftliche Lage eines Landes auf die Behandlungsmöglichkeiten für RA-Patienten ausübt. Die EULAR ist eine Partnerorganisation für Menschen mit Arthritis und Rheuma in Europa. Ärzte, Forscher und Angehörige der assoziierten Berufe werden weiterhin daran arbeiten, dass alle Menschen in Europa die gleichen therapeutischen Möglichkeiten nutzen können.“
Literatur und Links:
EULAR 2010 - SAT0515 COUNTRY ECONOMY RATHER THAN DISEASE ACTIVITY PREDICTS INITIATION OF A BIOLOGIC TREATMENT OVER A 4- 5-YEAR FOLLOW UP IN A WORLD-WIDE COHORT OF RA
T. Sokka 1,*, T. Pincus 2, H. Kautiainen 3, F. Gogus 4, D. Henrohn 5, A. Naranjo 6, D. Karateev 7, S. Sierakowski 8, F. Bonte-Mineur 9, S. Rexhepi 10, H. Yamanaka 11, A. Nakajima 11, G. F. Ferraccioli 12, M. Cutolo 13, P. Minnock 14, P. Géher 15, F. N. Skopouli 16, G. Herborn 17, S. Wassenberg 17, L. Gossec 18, K. Otsa 19, K. Hørslev-Petersen 20, J. Lazovskis 21, G. da Rocha Castelar Pinheiro 22, P. Airton Rocha 23, S. Toloza 24 and QUEST-RA
Abstract
EULAR 2010 - SAT0051 ARE PATIENT REPORTED OUTCOMES (PROS) COMPARABLE AMONG PATIENTS FROM DIFFERENT ECONOMIC/SOCIO-CULTURAL ENVIRONMENTS?
T. Sokka 1,*, T. Pincus 2, H. Kautiainen 3, E. Abda 4, Z. Ebraheam 4, A. Aggarwal 5, F. Salaffi 6, O. Oyoo 7, N. Hajjaj-Hassouni 8, R. Ionescu 9, V. Skakic 10, H. Badsha 11, L. M. da Mota 12, T. M. Hansen 13, R. Kuuse 14, K. Immonen 15, A. A. Drosos 16, C. Pohl 17, J. F. Maillefert 18, B. Combe 19, B. Rojkovich 20, W. Fukuda 21, E. Shono 22, M. Belmonte 23, R. Oding 24, M. Liveborn 24, J. W. Jacobs 25
Abstract