Die RA ist ein unabhängiger Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen
Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) haben im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ein erhöhtes kardiovaskuläres (CV) Risiko. Das galt in dieser Studie auch noch nach Herausrechnen der traditionellen Risikofaktoren. Die RA selbst sollte daher als wichtiger und vor allem permanenter Risikofaktor betrachtet werden.
Die Beobachtung, dass RA-Patienten ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko haben, wurde überwiegend in Querschnittsstudien gesichert.
Längsschnittstudien (wie z. B. die Framingham Studie) sind jedoch bei der RA limitiert. Rheumatologen der Universität Amsterdam haben daher die Inzidenz kardiovaskulärer Ereignisse bei niederländischen RA-Patienten mit der der Allgemeinbevölkerung verglichen.
In der CARRÉ-Studie wurde die Häufigkeit von Herz-Kreislauferkrankungen in einer prospektiven Kohorte mit 353 RA-Patienten analysiert. Die Patienten im Alter von 50 bis 70 Jahren waren randomisiert ausgesucht worden. Von 25 Patienten konnte eine entsprechende Information nicht eingeholt werden, da sie die Studie beendet hatten oder verzogen waren.
Die bei diesen Patienten erhobenen Daten wurden mit den Ergebnissen einer Kohorten-Studie mit 1852 Einwohnern verglichen. Die kardiovaskulären Ereignisse wurden in beiden Studien mit übereinstimmenden ICD-Codes verschlüsselt.
Bei 8,6% der RA-Patienten und bei 4,3% der Personen in der Einwohnerstudie wurde von mindestens einem CV-Ereignis berichtet. Das entspricht einer Inzidenz von 3,14 pro 100 Patientenjahre bzw. 1,51 pro 100 Personenjahre. RA-Patienten hatten demnach ein doppelt so hohes Risiko wie die gleichaltrigen gesunden Personen gleichen Geschlechts.
Nach Berücksichtigung traditioneller Risikofaktoren (Blutdruck, Einnahme von Antihypertonika, Gesamtcholesterin, Einnahme von Statinen, Hüft/Taillenquotient, Rauchen) war das Risiko bei den RA-Patienten lediglich leicht vermindert (Odds Ratio 2,01 vs. 1,97).
Fazit:
Das Risiko für neu auftretende kardiovaskuläre Erkrankungen war für RA-Patienten signifikant höher als für eine alters- und geschlechtsadaptierte Vergleichskohorte gesunder Personen. Das galt auch noch nach Berücksichtigung traditioneller Risikofaktoren.
Literatur und Link
[EULAR 2008] [FRI0074] PROSPECTIVE STUDY REVEALS RHEUMATOID ARTHRITIS TO BE AN IMPORTANT INDEPENDENT RISK FACTOR FOR INCIDENT CARDIOVASCULAR DISEASE
M.J.L. Peters1, V.P. van Halm1, A.E. Voskuyl1, M. Boers1, W.F. Lems1, B.A.C. Dijkmans1, M. Visser2, C.D.A. Stehouwer3, J.M. Dekker4, G. Nijpels2, R.J. Heine2, L.M. Bouter2, M.T. Nurmohamed5 1Rheumatology; 2EMGO Institute, VU University Medical Center, Amsterdam; 3Internal Medicine, University Hospital Maastricht, Maastricht; 4EMG, VU University Medical Center; 5Rheumatology & Internal Medicine, Jan van Breemen Institute & VU University Medical Center, Amsterdam, Netherlands
Ann Rheum Dis 2008;67(Suppl II):309
Abstract