Die klinische Wirksamkeit von Leflunomid beim primären Sjögren Syndrom geht mit einer Regulation der T-Zell Aktivität und Hochregulation des IL-7 Rezeptors-alpha einher
In dieser PhaseII Pilotstudie supprimierte Leflunomid die Zytokinfreisetzung aus zirkulierenden Immunzellen. Die Inhibition der Produktion von Zytokinen der TH1 Zellen korrelierte mit der klinischen Wirksamkeit. Diese Ergebnisse legen nahe, dass die selektive Wahl von T-Zellen als Ziel möglicherweise eine relevante therapeutische Strategie beim primären Sjögrensyndrom darstellt und wohl die klinische Wirksamkeit und Sicherheit verbessert.
Ziel dieser Phase II Pilotstudie war zu untersuchen, ob die immunmodulierenden Eigenschaften von Leflunomid mit einer klinischen Wirksamkeit in der Therapie des primären Sjögren Syndroms (SS) verbunden sind.
Dazu wurden periphere mononukleäre Zellen von 13 Patienten mit primärem SS vor Therapiebeginn mit Leflunomid und nach 24 Wochen Therapiedauer gesammelt. Gemessen wurde die ex vivo Produktion von Interleukin (IL) 1β, Tumor Nekrosefaktor α (TNFα) und von Interferon (IFN), IL-4. Außerdem wurde mithilfe des TNFα ELISA Kits die Produktion von T-Zellen und die Stimulation von Monozyten erfasst.
Weiterhin untersuchten die Autoren, ob Leflunomid die Spiegel pro-entzündlichen Zytokine, Marker der T-Zellaktivierung und die Expression des IL-7 Rezeptors beeinflusst. Die Korrelation zwischen den Veränderungen der Zytokinspiegel und den Veränderungen der Parametern für das klinische Ansprechen waren zusätzliches Untersuchungsziel der Studie.
Die ex vivo Produktion von IL-1β und TNFα hatte nach 24 Wochen in der gesamten Patientengruppe abgenommen, Die IFN- und IL-4 Produktion war hingegen nicht signifikant verändert.
Bei den Patienten, die auf die Leflunomid Therapie angesprochen hatten, wurde jedoch auch eine signifikante Reduktion der T-Zell-Stimulation und TNFα Produktion beobachtet, die bei den Nonrespondern nicht gesehen wurde.
Darüberhinaus bestanden signifikante Korrelationen zwischen dem Anstieg der Werte für die Sialometrie (Messung der Speichelproduktion) und einer reduzierten IFN und TNFα Produktion.
Außerdem senkte Leflunomid die Spiegel der pro-entzündlichen Zytokine und die Expression des CD40L, während es die IL-7Rα Expression auf CD4 T-Zellen hochregulierte, was zu persistierenden Il-7 Serumkonzentrationen führte.
Fazit:
In dieser PhaseII Pilotstudie supprimierte mit Leflunomid die Zytokinfreisetzung aus zirkulierenden Immunzellen. Die Inhibition der Produktion von Zytokinen der TH1 Zellen korrelierte mit der klinischen Wirksamkeit. Diese Ergebnisse legen nahe, dass die selektive Wahl von T-Zellen als Ziel möglicherweise eine relevante therapeutische Strategie beim primären Sjögrensyndrom darstellt und wohl die klinische Wirksamkeit und Sicherheit verbessert.
Literatur und Links
Clinical efficacy of leflunomide in primary Sjögren's syndrome is associated with regulation of T-cell activity and upregulation of IL-7 receptor α expression
Angela Bikker1, Jan-Maarten van Woerkom1, Aike A Kruize1, Kim M G van der Wurff-Jacobs1, Johannes W J Bijlsma1, Floris P J G Lafeber1, Joel A G van Roon1
Ann Rheum Dis 2012;71:1934-1941 doi:10.1136/annrheumdis-2011-201026
Abstract
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