Die Klinik ist der Wegweiser für die Diagnose einer RA
„Hausärzte sollten sich bei dem Verdacht auf eine rheumatoide Arthritis (RA) von der Klinik und nicht von den Laborwerten leiten lassen“ so Dr. Martin Feuchtenberger auf dem Vorsymposium der Sektion Rheumatologie im BDI. Das Vorsymposium des Berufsverbands Deutscher Internisten fand im Rahmen des 114. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin in Wiesbaden am 29. März 2008 statt.
Dr. Feuchtenberger vom Universitätsklinikum Würzburg kommunizierte mit den ca. 350 Zuhörern des Symposiums mit Hilfe einer TED-gestützten Abfrage.
Anhand der klinischen Labor- und Röntgendaten stellte er die Differenzialdiagnostik der RA vor. Immerhin 15 Prozent von 634 Patienten mit einer RA, die länger als zwei Jahre bestand, hatten sowohl einen negativen Rheumafaktor wie auch keine Antikörper gegen cyclisch citrullinierte Peptide (anti-CCP).
Dennoch sei es wichtig, den Rheumafaktor und die anti-CCP zu analysieren. „Fallen diese Laborparameter positiv aus, liegt die Verdachtsdiagnose RA nahe. so Dr. Feuchtenberger.
Ein Verdacht auf eine RA besteht aufgrund der Klinik, wenn mehr als zwei Gelenke mehr als sechs Wochen geschwollen sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass die RA innerhalb von zwei Jahren persisitierend mit Gelenkschäden verläuft, steigt auf 45 Prozent, wenn der Patient neben diesen Symptomen über eine Morgensteifigkeit von mehr als einer Stunde berichtet und ein symmetrisches Verteilungsmuster der betroffenen Gelenke feststellt wird.
Patienten, bei denen dem Hausarzt diese Symptome diagnostiziert, sollten möglichst schnell einem Rheumatologen vorgestellt werden. Viele Rheumatologen haben spezielle Früharthritis-Sprechstunden eingerichtet, die es dem Hauarzt ermöglichen, schnell einen Termin für seinen Patienten zu bekommen. „Nur die frühzeitige Diagnose und Therapie mit konsequenter Entzündungshemmung ermöglicht das Therapieziel Remission“.
Literatur und Link
Dr. Martin Feuchtenberger
RA - auf die Klinik kommt es an
Ärztezeitung 31.03.2008
Dr. Martin Feuchtberger
Dicke End- und Mittelgelenke: zwei Krankheiten
Ärztezeitung 01.04.2008