Die EULAR Definition für einen erosiven Verlauf einer Rheumatoiden Arthritis vor dem Hintergrund der ACR/EULAR Klassifikationskriterien
Eine EULAR Task Force hat einen Vorschlag für einen erosiver Verlauf der Rheumatoiden Arthritis publiziert: Ein erosiver Verlauf der RA zur Klassifizierung mit den ACR/EULAR Kriterien besteht, wenn Erosionen in mindestens drei verschiedenen Gelenken der folgenden Regionen: proximale Interphalangealen, Metakarpophalangealen und am Handgelenk (gewertet als ein Gelenk) vorliegen.
Ziel dieses Berichts war, eine Definition für einen erosiven Verlauf bei entzündlichen Arthritiden vor dem Hintergrund der 2010 American College of Rheumatology (ACR)/ European League Against Rheumatism (EULAR) Klassifikationskriterien für die Rheumatoide Arthritis (RA) in der klinischen Praxis und für Studien vorzuschlagen.
Dazu wurde eine EULAR Arbeitsgruppe mit 16 Rheumatologen und einem Rheumatologen in Weiterbildung gebildet. Der Prozess war sowohl Evidenz- als auch Konsensus-basiert und bestand aus der Analyse von Daten zweier Kohorten, zwei persönliche Treffen, einer Online-Abstimmung und einer Telekonferenz zwischen März 2010 und April 2012.
Für den Evidenz-basierten Teil wurden die Daten der Leiden Early Arthritis Kohorte und der French ESPOIR Kohorte herangezogen. Zu den klinischen Zielparametern gehörten: Beginn einer Methotrexat- oder einer anderen DMARD-Therapie während des ersten Krankheitsjahres und eine Arthritis, die mindestens seit fünf Jahren bestand.
Für die Klassifizierung nach den2010 ACR/EULAR Kriterien sind Röntgenbilder nicht erforderlich. Eine Ausnahme stellt jedoch der nicht klassifizierte Patienten mit lang dauernder aber inaktiver Erkrankung dar, von dem angenommen werden muss, dass er falsch klassifiziert - nämlich nicht an einer RA erkrankt zu sein – wurde. Sollten hier Röntgenbilder z. B. vom Hausarzt angefertigt worden sein, können diese Informationen auch für die Klassifizierung in herangezogen werden. Unter diesen Umständen sollte das Vorliegen von typischen Erosionen die Klassifikation einer RA zulassen, auch wenn der Score weniger als 6/10 Punkten beträgt.
Die Arbeitsgruppe entschied sich für eine hoch spezifische Definition und dafür, den Fokus auf Patienten zu richten, die nicht anderweitig die 2010 ACR/EULAR RA Kriterien erfüllten (< 6 Punkte).
Durch einstimmige Abstimmung wurde folgende Definition gewählt: Ein erosiver Verlauf der RA zur Klassifizierung mit den ACR/EULAR Kriterien besteht, wenn Erosionen in mindestens drei verschiedenen Gelenken der folgenden Regionen: proximale Interphalangealen, Metakarpophalangealen und am Handgelenk (gewertet als ein Gelenk) vorliegen.
Literatur und Link
EULAR definition of erosive disease in light of the 2010 ACR/EULAR rheumatoid arthritis classification criteria
Désirée van der Heijde1, Annette H M van der Helm-van Mil1, Daniel Aletaha2, Clifton O Bingham3, Gerd R Burmester4, Maxime Dougados5, Paul Emery6, David Felson7,8, Rachel Knevel1, Tore K Kvien9, Robert B M Landewé10, Cédric Lukas11, Iain McInnes12, Alan J Silman13, Josef S Smolen2, Ewa Stanislawska-Biernat14, Angela Zink15, Bernard Combe11
Ann Rheum Dis doi:10.1136/annrheumdis-2012-202779, Published Online First 2 February 2013
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