Die Dauer der RA hat großen Einfluss auf die Aussagekraft des HAQ
Die funktionelle Leistungsfähigkeit ist eine wichtige Messgröße zur Bewertung einer wirksamen RA-Therapie. Das Messinstrument für diese Untersuchung ist der HAQ (Health Assessment Questionnaire), der den meisten RA-Patienten gut bekannt ist.
Um zu prüfen, wie aussagekräftig der HAQ auch bei fortgeschrittener RA noch ist, wurden Daten aus 36 klinischen Studien mit insgesamt 7.628 Patienten ausgewertet. Die Krankheitsdauer lag zwischen 2,5 Monaten und 12,2 Jahren. Aus den analysierten Studien ergaben sich 64 Untergruppen mit verschiedenen Behandlungsvarianten wie Methotrexat (z.B. Lantarel), Leflunomid (z.B. Arava), diversen Kombinationen oder TNF-alpha-Blockern (z.B. Humira).
Mit speziellen Rechenmodellen wurde ausgewertet, ob die Ergebnisse des HAQ wirklich über das Krankheitsgeschehen Auskunft geben. Dabei wurde die Zahl der schmerzenden Gelenke und die Intensität des Schmerzes in Relation zu den HAQ-Werten gesetzt.
Das Ergebnis: mit fortschreitender Krankheitsdauer zeigen die HAQ-Werte einen Behandlungserfolg immer ungenauer an (Rückgang um 0,02 Punkte/Behandlungsjahr).
Während also bei früher RA der HAQ als Messinstrument für den Therapieerfolg gut geeignet ist, muss bei länger dauernder Erkrankung berücksichtigt werden, dass trotz ausreichender Therapie eine Verbesserung des HAQ nicht im bisherigen Umfang erreicht werden kann.
Literatur
Aletaha D, Ward M. Duration of Rheumatoid Arthritis Influences the Degree of Functional Improvement in Clinical Trials. Ann Rheum Dis. 2005 Jun 23