Die Blutsenkungsgeschwindigkeit - einfach, billig und aussagekräftig
Zur Beurteilung von Veränderungen der Krankheitsaktivität bei der rheumatoiden Arthritis ist die Bestimmung der Blutsenkungsgeschwindigkeit dem C-reaktiven Protein überlegen.
Die Blutsenkungsgeschwindigkeit ist eine einfache, schnelle und billige Methode, um Entzündungsprozesse im Körper festzustellen. Leider gibt die Blutsenkungsgeschwindigkeit keine Auskunft darüber, wo sich die Entzündung abspielt, das heißt sie ist sehr unspezifisch.
Als Verlaufsparameter der entzündlichen Aktivität einer rheumatoiden Arthritis unter einer Therapie ist sie jedoch ein hilfreiches, einfaches Werkzeug und nach neuen Studienergebnissen aussagekräftiger als das C-reaktive Protein (CRP) - ein weiterer Meßwert für entzündliche Aktivität.
Dr. M. Ward vom National Institute of Arthritis and Muskuloskeletal and Skin Diseases in Bethesda sammelte die Daten sämtlicher Therapie-Studien, in denen die Blutsenkungsgeschwindigkeit und das CRP desselben Patienten zu Beginn und nach 4 und 24 Wochen unter einer Therapie mit Basismedikamenten oder Cortison bestimmt wurden. Nach statistischer Auswertung der vorhandenen Daten zeigte sich, dass die Blutsenkungsgeschwindigkeit Veränderungen der Krankheitsaktivität, die unter einer Therapie auftraten besser widerspiegelte, als die Höhe des CRP-Spiegels. Eine erstaunliche Entdeckung, da dem CRP-Verlauf in den letzten Jahren eine größere Bedeutung in der Verlaufsbeurteilung einer Therapie zu gestanden wurde, als der Blutsenkungsgeschwindigkeit.
Auch wenn die Blutsenkungsgeschwindigkeit ein unspezifischer und störanfälliger Blutwert ist, so hat sie bei der rheumatoiden Arthritis demnach doch eine hohe Aussagekraft, um Veränderungen der Krankheitsaktivität unter einer Therapie zu beurteilen.
Literatur: Ward MM. Relative sensitivity to change of the erythrocyte sedimentation rate and serum C-reactive protein concentration in rheumatoid arthritis. J Rheumatol 2004 May; 31(5):884-95.