Die Arthrose der Hand und das Risiko für Herzerkrankungen
Die symptomatische Handarthrose, nicht jedoch die nur radiologisch nachgewiesene Arthrose war in dieser Untersuchung der Daten aus der Framingham Studie mit einem erhöhten Risiko für Herzerkrankungen verbunden. Die Autoren vermuten einen Effekt der Schmerzen, die möglicherweise Marker einer Entzündung darstellen.
Anhand der Daten aus der Framingham Studie haben Wissenschaftler des Diakonhjemmet Hospitals in Oslo, Norwegen und von der Boston University School of Medicine, Boston, Massachusetts, USA untersucht, inwieweit ein Zusammenhang zwischen einer Arthrose der Hand und kardiovaskulären Erkrankungen bzw. einem Mortalitätsrisiko besteht.
Dass bei den entzündlich chronischen rheumatischen Erkrankungen dieser Zusammenhang besteht, ist bekannt. Als gemeinsamer Einflussfaktor wird die Entzündung angenommen. Bei der Arthrose spricht man von einer degenerativen – also durch Verschleiß ausgelösten – Krankheit. Es ist aber auch bekannt, dass die Arthrose mit entzündlichen Schüben einhergehen kann. Folglich lag es nahe, zu untersuchen, ob auch bei der Arthrose (der Hand) das Risiko für entzündungsvermittelte Begleiterkrankungen vorliegt und dabei zu untersuchen, ob es sich um eine nur radiologisch nachgewiesene oder auch um eine schmerzhafte Gelenkerkrankung handelt.
In der jetzt zunächst online in Annals oft the Rheumatic Diseases (die Zeitschrift der EULAR) publizierten Untersuchung wurde ermittelt, ob eine symptomatische Handarthrose (≥1 ein schmerzhaftes Gelenk mit radiologischem Nachweis) und eine radiologische nachgewiesene Handarthrose (≥1 ein Gelenk ohne Schmerzen) mit Herzkreislauferkrankungen (koronare Herzerkrankung, Herzinsuffizienz und / oder atherothrombotischen Schlaganfall), bzw. erhöhter Mortalität assoziiert sind.
Insgesamt lag bei 1.348 Studienteilnehmern (53,8 % Frauen) im mittleren Alter von 62,2 Alter eine nur radiologisch nachgewiesene Handarthrose bei 540 Personen (40,1 %) vor. Unter einer radiologisch nachgewiesenen und zusätzlich schmerzhaften Arthrose der Hand litten 186 Patienten (13,8 %).
Ein statistischer Zusammenhang zwischen einer Handarthrose und einer erhöhten Mortalität wurde nicht gefunden. Obwohl generell kein signifikanter Zusammenhang mit neu auftretenden kardiovaskulären Ereignissen bzw. zwischen einer nur radiologisch nachgewiesenen Arthrose mit kardiovaskulären Ereignissen vorlag, bestand eine signifikante Assoziation zwischen der symptomatischen und radiologischen nachgewiesenen Handarthrose mit einer neuen Herzerkrankung (Herzinfarkt, Herzinsuffizienz) (Hazard Ratio 2,26).
Fazit:
Die symptomatische Handarthrose, nicht jedoch die nur radiologisch nachgewiesene Arthrose war in dieser Untersuchung der Daten aus der Framingham Studie mit einem erhöhten Risiko für Herzerkrankungen verbunden. Die Autoren vermuten einen Effekt der Schmerzen, die möglicherweise Marker einer Entzündung darstellen.
Literatur und Link
Hand osteoarthritis in relation to mortality and incidence of cardiovascular disease: data from the Framingham Heart Study
Ida K Haugen1, Vasan S Ramachandran2,3, Devyani Misra4, Tuhina Neogi4, Jingbo Niu4, Tianzhong Yang4, Yuqing Zhang4, David T Felson4
Ann Rheum Dis doi:10.1136/annrheumdis-2013-203789
Published Online First 18 September 2013, Abstract