DGRh-Kongress: Preisträger zur rheumatologischen Forschung bekanntgegeben
Zwei Projekte zur rheumatoiden Arthritis (RA) und ein Projekt zur juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) erhielten im Rahmen des DGRh- Kongresses in Bremen den Pfizer Forschungsförderpreis.
Die mit jeweils 60.000 Euro dotierten Förderpreise gingen an die Teams um Dr. med. Anna-Maria Liphardt, Erlangen, Dr. med. Thomas Neumann, Jena, sowie Prof. Dr. med. Kirsten Minden, Berlin, und Prof. Dr. med. Gerd Horneff, St. Augustin. Im Fokus der Forschungsvorhaben stehen Ansätze zur Bekämpfung des rheumatischen Schmerzes und neue Therapiekonzepte, welche die Versorgungssituation der JIA verbessern sollen. Die Preisträger wurden von einer internationalen und unabhängigen Expertenkommission nominiert. Pfizer fördert überdies zwei dermatologische Forschungsprojekte.
Forschungsprojekte zur rheumatoiden Arthritis
Als Sportwissenschaftlerin interessiert sich Dr. med. Anna-Maria Liphardt, Erlangen, insbesondere für die positiven Effekte körperlicher Bewegung auf den Krankheitsverlauf der RA. An ihren Untersuchungen werden jeweils 25 Studienteilnehmer mit präklinischer und unbehandelter Arthritis sowie etablierter RA unter anti-TNF-α-Therapie teilnehmen. Da momentan lediglich retrospektive Fragebögen zum Einsatz kommen, können die Untersuchungen von Liphardt und Kollegen dazu beitragen, therapiebegleitende Sportprogramme zu erstellen, die sich günstig auf den Verlauf der RA auswirken.
Die aktive RA ist für die Patienten mit einer übermäßigen Schmerzempfindlichkeit bei Bewegung der entzündeten Gelenke (mechanische Hyperalgesie) verbunden. Experimentelle Studien, aber auch Behandlungsresultate bei Patienten zeigten, dass die Neutralisation von TNF-α durch Etanercept oder Infliximab die mechanische Hyperalgesie positiv beeinflusst, noch bevor der Entzündungsprozess abgeschwächt wird. Die Gruppe um Dr. med. Thomas Neumann, Jena, möchte den Zusammenhang zwischen TNF-α-Inhibition und der Schmerzausprägung tiefergehend untersuchen. Dazu werden die subjektive Schmerzbeurteilung durch den Patienten und objektive Nachweise, wie der somatosensorische Test und Serummarker, zueinander in Bezug gesetzt. Nicht zuletzt dient die Studie der Suche nach einem unabhängigen Parameter, der sich mit Änderungen in der Schmerzwahrnehmung in Verbindung setzen lässt.
Forschungsprojekt zur juvenilen idiopathischen Arthritis
Mit dem Treat-to-Target-Projekt bei JIA-Patienten wollen Prof. Dr. med. Gerd Horneff, St. Augustin, und Prof. Dr. med. Kirsten Minden, Berlin, nachweisen, dass sich durch eine Standardisierung der Behandlung mit früher Intervention, die sich an der Messung standardisierter Responsekriterien orientiert und prognostische Faktoren einbezieht, ein besseres Therapiemanagement der JIA erreichen lässt. Als Hypothese wurde formuliert, dass dieses neue geführte Konzept der Routineversorgung bei der JIA überlegen ist und die Patienten nach zwölf Monaten eine Remission erreichen. Das Forschungsprojekt wird als prospektive, multizentrische, nicht-interventionelle Beobachtungsstudie durchgeführt. Haupteinschlusskriterien sind ein Alter von 2 – 17 Jahren, frühes Erkrankungsstadium sowie das Vorliegen einer JIA nach den ILAR-Klassifikationskriterien, einschließlich der folgenden JIA Subtypen: Rheumafaktor-positive Polyarthritis, Rheumafaktor-negative Polyarthritis und erweiterte Oligoarthritis.
Bei der Bekanntgabe der diesjährigen Preisträger erklärte Dr. Thomas Meng, Teamlead Medical Inflammation der Geschäftseinheit Global Innovative Pharma bei Pfizer, Berlin: "Die diesjährigen Forschungsvorhaben setzen ganz nah an den Bedürfnissen von Erwachsenen und Kindern mit Rheuma an, um ihnen ein möglichst beschwerdefreies Leben zu ermöglichen."
Die Preisträger
Dr. med. Anna-Maria Liphardt, Med. Klinik 3, Rheumatologie, Univ.-Klinik Erlangen Titel des Projekts: "Effects of physical activity level on biomarker of cartilage metabolism and volumetric bone density in ACPA-positive individuals without signs of arthritis compared to patients with established RA"
Dr. med. Thomas Neumann, Med. Klinik 3, Rheumatologie, Univ.-Klinik Jena Titel des Projekts: "Early impact of TNF inhibition on clinical pain scores and on quantitative sensory testing (QST) in patients with active rheumatoid arthritis"
Prof. Dr. med. Gerd Horneff, Asklepios-Klinik, St. Augustin, Prof. Dr. med. Kirsten Minden, Kinderklinik, Univ.-Medizin Charité, Berlin Titel des Projekts: "Treat to target in polyarticular juvenile idiopathic arthritis"
Die Jury
Prof. Maxime Dougados, Paris, Frankreich
Prof. Paul Emery, Leeds, Großbritannien
Prof. Iain McInnes - Glasgow
Dr. Nicola Ruperto, Genua, Italien
Mit Pressematerial von Pfizer Deutschland GmbH