Dauer der rheumatoiden Arthritis und Atheroskleroserisiko
Patienten mit rheumatoider Arthritis leiden häufiger unter einer Atherosklerose und Herz-Kreislauferkrankungen als die Durchschnittsbevölkerung. Man nimmt an, dass die chronische, systemische Entzündung zumindest zum Teil an der Pathogenese dieser Comorbiditäten beteiligt ist. Ausgangspunkt für die vorliegende Studie war die Hypothese, dass die Krankheitsdauer der RA den Effekt des Alters auf die Entstehung einer Atherosklerose zusätzlich verstärkt.
Für die Studie wurden bei 631 RA-Patienten folgende Parameter gemessen, bzw. erhoben: die Dicke der Intima Media (IMT), Alter, Geschlecht, Krankheitsdauer, bestehende Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen, klinische Manifestationen der RA und Entzündungsmarker.
Die Dicke der Intima Media nahm mit dem Alter und proportional zur Erkrankungsdauer der RA zu:
Bei Patienten mit einer Erkrankungsdauer < 7 Jahre um 0,154 mm/10 Jahre
Bei Patienten mit einer Erkrankungsdauer von 20 Jahren und mehr um 0,295 mm/10 Jahre(p</=0,001).<br />
Keine der Covariablen hatte einen Einfluss auf die Signifikanz von Alter und RA-Krankheitsdauer.
Patienten mit länger bestehender RA hatten somit eine ausgeprägtere Atherosklerose als Patienten gleichen Alters mit einer kürzeren Krankheitsdauer.
Fazit
Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die Atherogenese nach dem Beginn einer RA beschleunigt abläuft. Die systemische Entzündung kann das altersbedingte Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen verstärken.
Literatur und Link
Inmaculada del Rincón, Daniel H. O’Leary, Gregory L. Freeman and Agustín Escalante
Acceleration of atherosclerosis during the course of rheumatoid arthritis
Atherosclerosis 2007 195;2: 354-360
Abstract