Das große Krabbeln - so schützen Sie sich vor Zeckenstichen
Wenn die Temperaturen steigen, werden sie aktiv. Zecken lauern auf Grashalmen oder Büschen oder machen sich mit Hilfe chemischer Sinne wie Kohlendioxid-Sensoren aktiv auf die Suche nach einem Wirt. Wer sich im Sommer gerne in der Natur aufhält, der sollte unbedingt nach der Heimkehr darauf achten, ob er unliebsame Begleiter mitgebracht hat, denn Zecken können gefährliche Krankheiten wie FSME oder Borreliose übertragen.
Besonders die Kniekehlen, den Haaransatz, die Leistenbeuge oder den Platz hinter den Ohren suchen sich die Milbenarten zum Blutsaugen aus. Dort können sie unbemerkt mehrere Tage verweilen, bis sie sich vollgesogen haben. Das Robert Koch Institut empfiehlt, beim Aufenthalt im hohen Gras, Gebüsch oder Unterholz geschlossene Kleidung zu tragen, um den Zecken keine Angriffsfläche zu bieten.
Wer sich zudem die Hosenbeine in die Socken steckt erschwert es der Zecke, eine geeignete Einstichfläche zu finden. Das Einsprühen mit so genannten Repellentien (Akarizide) schützt ebenfalls vor einem Befall. Zecken wandern oft auf dem Körper des potentiellen Wirtes umher, um die ideale Einstichstelle zu finden. Wer sich daher nach dem Aufenthalt im Freien absucht, der findet die Zecke möglicherweise noch, bevor sie zustechen kann.
Vorsichtiges Entfernen
Das Robert Koch Institut (RKI) rät, die Zecke beispielsweise mit einer Pinzette nah an der Hautoberfläche zu greifen und sie durch langsames Ziehen gerade aus der Haut zu entfernen. Vom Beträufeln der Zecke mit Klebstoff oder Öl rät das RKI ab, da dies die Tiere reizt. Eine vermehrte Speichelabgabe und damit die Abgabe von Krankheitserregern kann die Folge sein. Das RKI verweist zudem auf die bildliche Darstellung der Zeckenentfernung des Bayerischen Landesamtes.
Schließlich sollte die Einstichstelle umgehend desinfiziert werden. Die entfernte Zeckke kann mittels PCR-Untersuchung (Polymerasekettenreaktion, eine Form der DNA-Untersuchung) in einem Labor auf Erreger untersucht werden. Dazu sollte die Zecke möglichst lebendig in einem Gefäß mit etwas Feuchtigkeit (beispielsweise mit einem feuchten Taschentuch) aufbewahrt werden.
Nach der Entfernung der Zecke sollte der ehemalige Wirt die Einstichstelle genau im Blick haben. Es empfielht sich, ein Foto der Wunde zu machen, das Datum des Stiches zu notieren und einen Kreis mit einem Kugelschreiber um die Stelle zu ziehen - die so genannte Wanderröte deutet möglicherweise auf eine Borreliose-Erkrankung hin.
Wer nach einigen Tagen (bis Wochen) eine deutliche ringförmige Hautrötung, typischerweise im Zentrum blasser als am Rand, bemerkt, der sollte ein Hausarzt aufsuchen. Manchmal erscheint jedoch nur eine unspezifische Hautrötung, die wandert. Sollte man in den nächsten sieben 14 Tagen nach einem Zeckenstich grippeähnliche Symptome entwickeln oder andere Symptome einer Infektion feststellen empfiehlt sich ebenfalls der Gang zum Hausarzt.
Weitere Informationen sind auf der Internsetseite des Robert Koch Instituts zu finden.