Das Arthroserisiko steigt mit den Pfunden
Das Risiko, eine Arthrose zu entwickeln ist bei Frauen mit deutlichem Übergewicht um 30% im Vergleich zu normgewichtigen Frauen erhöht.
Ganz aktuell wurden im Januar 2004 die Ergebnisse einer Canadischen Studie vorgestellt, die den Zusammenhang zwischen dem Körpergewicht und dem Auftreten einer Arthrose heraus arbeitete. Untersucht wurden kanadische Bürger über 40. Die Körpermasse wurde mit Hilfe des Body-Mass-Index (das ist der Quotient aus Gewicht und dem Quadrat der Körpergröße, die Abkürzung lautet BMI) erfasst. Die Diagnose einer Arthrose beruhte auf ärztlichen Angaben.
Ein BMI unter 25 wurde als normalgewichtig angesehen, zwischen 25 und 30 als übergewichtig und über 30 als erheblich übergewichtig angesetzt.
Es zeigte sich eine eindeutige Beziehung zwischen erhöhten Körpergewicht und dem Auftreten einer Arthrose. Ein Vergleich des Arthroserisikos zwischen Frauen mit einem BMI über 30 und Normalgewichtigen zeigte, dass es pro 1000 Patientenjahren zu 63 versus 41 Arthrosefällen kam. Bei Männern war das Verhältnis 39 zu 28.
Lag ein mäßiges Übergewicht vor (BMI 25-30) war ebenfalls eine Häufung der Arthrose festzustellen, allerdings nur bei Frauen in statistisch signifikantem Ausmaß.
Diese Ergebnisse waren unabhängig von den im Folgenden dargestellten weiteren Einflußgrößen auf die Arthroseentstehung.
Andere Faktoren, die das Auftreten einer Arthrose begünstigen sind Geschlecht, Alter, Einkommen und Stress.
Bei den über 40jährigen lag bei 31% der Frauen aber nur bei 19% der Männer eine Arthrose vor. Natürlich steigt die Arthrosewahrscheinlichkeit mit dem Alter. Von den über 80jährigen hatten 57% der Frauen und 40% der Männer eine Arthrose. Auch das finanzielle Einkommen spielt eine Rolle - erstaunlicherweise nur bei den Frauen. Frauen aus Haushalten mit dem niedrigsten Einkommen hatten ein um 60% gesteigertes Arthroserisiko im Vergleich zu Frauen aus Haushalten mit dem höchsten Einkommen.
Erwähnenswert ist auch, dass Streß mit einem gesteigerten Arthroserisiko einher geht. Streß - sei es durch chronische Überanstrengung, negative Lebenssituationen oder Kindheittraumen - scheint über einen Veränderung des Immunsystems den Weg für chronische Erkrankungen zu bahnen - so die Studienleiterin Dr. M Shields vom Health Statistics Division at Statistics Canada.
Die Autorin zieht die Schlußfolgerung aus ihren Studienergebnissen und betont, wie wichtig ein normales Körpergewicht - abgesehen von anderen gesundheitlichen Problemen - auch hinsichtlich der Vorbeugung einer Arthrose ist.
Literatur:
1. Wilkins K. Incident arthritis in relation to excess weight. Health Rep 2004; 15:39-49.
2. Sheilds M. Stress, health and benefit of social support. Health Rep 2004; 15:9-38.