Daclizumab bei Uveitis
Das aus der Transplantationsmedizin bekannte Daclizumab (Handelsname: Zenapax) überzeugt bei der Uveitis durch eine hervorragend Wirksamkeit bei guter Verträglichkeit. Durch Daclizumab können andere immunsuppressive Medikamente `eingespart´ werden.
Im Rahmen einer 12 wöchigen Studie bewies das Immunsuppressivum Daclizumab (Zenapax, Firma Roche) eine überzeugende Wirksamkeit bei Patienten mit nicht infektiöser Uveitis. Die nicht infektiöse Uveitis ist eine entzündliche Augenerkrankung, die im Rahmen anderer entzündlicher Erkrankungen (z.B. rheumatoide Arthritis, Mobus Bechterew) auftreten kann. Üblicherweise werden zur Therapie Cortison und andere immunsuppressive Mediakmente eingesetzt, die jedoch in den benötigten Dosen starke Nebenwirkungen mit sich bringen können. Die Langzeittherapie gestaltet sich daher oft problematisch.
Dr. Robert B. Nussenblatt (Laboratory of Immunology, National Eye Institute, National Institutes of Health [NIH], Bethesda, MD) berichtet von seinen Erfahrungen mit Daclizumab zur Behandlung der Uveitis. Daclizumab ist ein menschlicher Antikörper, der sich gezielt gegen den Interleukin-2 Rezeptor richtet. Seit 1997 wird er weltweit in der Transplantationsmedizin eingesetzt, um Abstoßungsreaktionen nach einer Nierentransplantation vor zu beugen.
Im Rahmen einer kleinen Studie war es 7 von 10 Patienten möglich, durch den Einsatz von Daclizumab andere immunsuppressive Medikamente abzusetzen und die Therapie über vier Jahre hinweg ausschließlich mit Daclizumab fort zu führen.
Eine weiterführende Studie, in der Daclizumab nicht als Infusion sondern subcutan verabreicht wurde, unterstrich diese vielversprechende Beobachtung. Bereits nach 8 Therapiewochen mit Daclizumab konnten 10 von 15 Patienten die Menge ihrer ursprünglichen immunsuppressiven Medikamente um mindestens die Hälfte reduzieren.
Daclizumab wurde insgesamt gut vertragen. Ein milder Hautausschlag bei 2 Patienten seilaut Nussenblatt die einzige Nebenwirkung unter Daclizumab gewesen. Ein Patient habe Antikörper gegen Daclizumab entwickelt, die sich aber durch die Umstellung von der intravenösen auf die subcutane Gabe zurückgebildet haben.
Insgesamt scheint Daclizumab eine wirkungsvolle Therapiemöglichkeit der Uveitis zu bieten. Nicht nur der Behandlungserfolg sondern auch die gute Verträglichkeit sind überzeugend. Weitere größere Studien sind allerdings notwendig, um den endgültigen Stellenwert von Daclizumab in der Therapie der Uveitis zu sichern.
Literatur:
1. Nussenblatt RB, Rao N, Foster CF, et al. Uveitis therapy: a phase II study using subcutaneously administered daclizumab. FOCIS 2004 meeting; Jul 18-23, 2004; Montreal, QC. Abstract 4688. Available at:
2. Nussenblatt RB, Thompson DJ, Li Z, et al. Humanized anti-interleukin-2 (IL-2) receptor alpha therapy: long-term results in uveitis patients and preliminary safety and activity data for establishing parameters for subcutaneous administration. J Autoimmun 2003; 21:283-93.