CONCERTO-Studie zu Adalimumab setzt für Kombinationstherapie neue Maßstäbe
Die Ergebnisse der gerade publizierten CONCERTO-Studie bestätigen erneut die Vorteile der Kombinationstherapie bei der Behandlung von Patienten mit Rheumatoider Arthritis [1]. In dieser Studie wurde erstmals untersucht, wie sich verschiedene Methotrexat (MTX)-Dosierungen auf die Kombinationstherapie mit einem TNF-alpha-Hemmer auswirken. Dabei konnte gezeigt werden, dass in der Kombination von Adalimumab (HUMIRA®) mit 10 mg bzw. 20 mg MTX vergleichbar hohe Ansprechraten erzielt werden können [1].
Für Adalimumab liegen sowohl für die etablierte als auch für die frühe aggressive rheumatoider Arthritis (RA) Studiendaten von über zehn Jahren vor, die zeigen, dass in der Kombinationstherapie mit MTX das ambitionierte Ziel der umfassenden Krankheitskontrolle erreicht werden kann [2, 3] .
In der CONCERTO-Studie wurde die dosisabhängige Effektivität von MTX in Kombination mit Adalimumab bei Patienten mit früher aggressiver RA untersucht. Insgesamt wurden 395 Patienten randomisiert, 358 Patienten (91%) beendeten die Studie. Die MTX-naiven Patienten erhielten zusätzlich zu der für Adalimumab üblichen Dosierung von 40 mg s.c. alle 14 Tage in vier parallelen Studienarmen MTX-Dosierungen von 2,5 mg, 5 mg, 10 mg oder 20 mg wöchentlich.
Die Dosis der Patienten im 20-mg-Arm wurde dabei, ausgehend von 10 mg alle 14 Tage, um 2,5 mg bis auf 20 mg gesteigert. Primärer Endpunkt war das Erreichen einer niedrigen Krankheitsaktivität (DAS28-CRP<3,2) nach Abschluss der 26-wöchigen Studiendauer [1].
Adalimumab+MTX: Vergleichbar hohe Ansprechraten in der 10-mg- und in der 20-mg-Gruppe
Insgesamt konnte ein hohes klinisches Ansprechen unter der Kombinationstherapie beobachtet werden. „Dabei wurden, wie erwartet, mit zunehmender MTX-Dosierung am Anfang bessere Ergebnisse erzielt“, führte Professor Hans-Peter Tony, Leiter des Schwerpunktes Rheumatologie/Immunologie am Universitätsklinikum Würzburg, anlässlich einer Pressekonferenz in Frankfurt aus [4].„Allerdings konnte dies nur bis zu einer Dosierung von 10 mg MTX beobachtet werden.“
In der 10-mg- und in der 20-mg-Gruppe wurden vergleichbar hohe Ansprechraten hinsichtlich Klinik, Hemmung der radiologischen Progression und Verbesserung der körperlichen Funktionsfähigkeit erreicht. Dokumentiert wurde dies auch für die Adalimumab-Serumspiegel: In der Studie konnte gezeigt werden, dass MTX die Adalimumab-Spiegel dosisabhängig steigert, wobei vergleichbare Adalimumab-Spiegel unter der 10- und 20-mg-MTX-Dosis gemessen wurden.
MTX-assoziierte Nebenwirkungen traten mit zunehmender MTX-Dosierung nicht häufiger auf. Ein leichter Trend wurde nur für Infektionen und übermäßigem Haarausfall mit zunehmenden MTX-Dosen beobachtet [1].
Die Patienten selbst konnten zwischen den einzelnen MTX-Dosierungen bezüglich ihrer Krankheitsaktivität keine Unterschiede feststellen. Geprüft wurde dies anhand des PGA (patient global assessment of disease activity; Allgemeinurteil des Patienten über seinen Gesundheitszustand). Die Patienten verzeichneten eine vergleichbar gute Besserung in den einzelnen MTX-Gruppen. Statistisch signifikante Unterschiede ließen sich nicht feststellen [5].
EULAR zitiert CONCERTO als Referenzstudie
„Die Ergebnisse aus CONCERTO zeigen“, erläuterte Tony, „dass für viele Patienten, die mit einer Kombinationstherapie behandelt werden, die 10-mg-MTX-Dosierung ausreichend sein könnte“.
Dies spiegelt sich auch in den EULAR-Empfehlungen wider, in denen CONCERTO als Referenz-Studie zitiert wird und in denen ≥ 10 mg MTX/Woche in der Kombinationstherapie mit einem TNF-alpha Hemmer als angemessen und effektiv empfohlen wird [6]. „Für die Praxis haben wir mit der CONCERTO-Studie jetzt eine wissenschaftliche Grundlage für eine stärker individualisierte Therapie“, fasste Tony zusammen.
Mit Adalimumab + MTX ambitionierte Ziele erreichen
Die Ziele in der RA-Therapie sind heute grundsätzlich anspruchsvoller. Angestrebt wird mittlerweile eine umfassende Krankheitskontrolle, die weit über die klinische Remission allein hinausgeht. Sie ist erreicht, wenn eine klinische Remission (DAS28<2,6), eine normale körperliche Funktionsfähigkeit (Health Assessment Questionnaire Disability Index (HAQ-DI) < 0,5) und keine radiologische Progression vorliegen (Änderung im mTSS um maximal 0,5 Einheiten).
Studien mit Adalimumab haben gezeigt, dass es sowohl für langjährig erkrankte Patienten mit etablierter RA als auch für Patienten mit aggressiver früher RA möglich ist, die umfassende Krankheitskontrolle zu erreichen und über 10 Jahre aufrecht zu erhalten [2,3].
„Für den Patienten bedeutet dies weitgehende Beschwerdefreiheit, völliger Funktionserhalt und die Verhinderung von radiologisch sichtbaren Destruktionen“, führte Prof. Klaus Krüger, niedergelassener Rheumatologe aus München aus. „In der täglichen Praxis kann man beobachten, welchen enormen, positiven Einfluss die umfassende Krankheitskontrolle auch auf die Lebensqualität der Patienten hat“, resümierte Krüger. Dabei konnte für Adalimumab nicht nur die umfassende langjährige Wirksamkeit, sondern auch der Nutzen eines möglichst frühen Therapiebeginns gezeigt werden.
Quellen:
1 Burmester G. et al., Ann Rheum Dis doi:10.1136/annrheumdis-2013-204769
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2 Keystone E.C. et al., J Rheumatol 2013;40;1487-1497, Full Text
3 Keystone E.C. et al., J Rheumatol 2014;41;5-14, Full Text
4 AbbVie-Pressekonferenz „Goldstandard Kombinationstherapie:
Mit Humira+MTX ambitionierte Ziele in der RA-Therapie erreichen“, 12. März
2014, Frankfurt/Main
5 Fleischmann RM. No Differences In Patient-Reported Outcomes By
Methotrexate Dose Among Early Rheumatoid Arthritis Patients Treated
Concomitantly With Adalimumab: Results From The Concerto Trial.
ACR 2013, San Diego, Abstract 1358
6 Smolen JS et al., Ann Rheum Dis 2014 Mar 1;73(3):492-509.
doi:10.1136/annrheumdis-2013-204573. Epub 2013 Oct 25. Full Text
Nach einer Pressemitteilung:
Christine Blindzellner
Project Manager Communications & Patient Relations
Rheumatology
AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG