CAT-129 - neuer Hoffnungsträger in der Therapie der systemischen Sklerodermie?
Ob eine Behandlung der systemischen Sklerodermie mit dem neuartigen monoklonalen Antikörper CAT-129 auf lange Sicht erfolgreich sein wird, müssen weitere Studien zeigen. Der Antikörper CAT-129 richtet sich gegen den `transforming growth factor beta-1 (TGF-beta-1)´.
Die Behandlung der systemischen Sklerodermie ist auch in der heutigen Zeit schwierig und häufig unbefriedigend - auch wenn sich in den letzten 20 Jahren Einiges getan hat. Zum Einsatz kommt eine Vielzahl von Medikamenten, die das Immunsystem auf unterschiedliche Weise beeinflussen. Sind einzelne Organe - wie zum Beispiel die Lunge - von der Erkrankung betroffen, so kann durch den gezielten Einsatz von immunsuppressiven Medikamenten häufig eine Besserung erreicht werden. Trotz dieser Fortschritte fehlt jedoch ein Medikament, dass die gesamte Erkrankung wirksam bekämpft ohne den therapeutischen Nutzen durch starke Nebenwirkungen wieder zu gefährden.
Ein neuer Hoffnungsträger scheint der monoklonale Antikörper CAT-129 von der Firma Cambridge Antibody Technology and Genzyme Corp zu sein. CAT-129 richtet sich gezielt gegen den sogenannten` transforming growth factor beta-1 (TGF-1)´, der eine Schlüsselrolle bei der Entstehung der Hautverhärtung (=Sklerose) spielt.
Wie Dr. Christopher P. Denton (Royal Free Hospital, London, England) berichtet , wurde CAT-129 im Rahmen einer Studie mit 45 Sklerodermiepatienten relativ gut vertragen. Alle 45 Studienteilnehmer litten seit mindestens 18 Monaten unter einer systemischen Sklerodermie mit Hautbeteiligung und dadurch verursachten Behinderungen in der Gelenksbeweglichkeit (Kontrakturen). Die Patienten erhielten CAT-129 entweder in einer Dosierung von 10mg/kg, von 5mg/kg, von 0.5mg/kg oder ein Placebo. Zwischen den einzelnen Spritzen lag ein Zeitintervall von 6 Wochen. Nach 18 Behandlungswochen war die Anzahl der Nebenwirkungen in allen Behandlungsgruppen gleich. Auch wenn die Patienten insgesamt 275 Nebenwirkungen beklagten, so kam es nicht zu therapiebedingten Erkrankungen oder Todesfälle. Enttäuschend ist, dass sich in keiner der Gruppen während der 18 Wochen eine signifikante Besserung der untersuchten Parameter nachweisen lies. Sowohl die Dicke und Härte der Haut, als auch die Laborbefunde, das Allgemeinbefinden und der Zustand der Organe blieben unverändert.
Dennoch hält Denton die Blockade des TGF-beta-1 für einen ersten Schritt in die richtige Richtung. Er hofft, dass weitere Forschung auf diesem Gebiet die Entwicklung anderer Antikörper möglich macht, die in der Lage sind nicht nur TGF-beta-1 zu blockieren, sondern auch andere Mitglieder aus der Familie des TGF (sogenannte Isoformen).
Literatur:
1. Denton CP, Merkel PA, Furst DE. Anti-TGF- therapy for diffuse cutaneous systemic sclerosis: a multicenter, randomized, placebo-controlled phase 1/2 trial of CAT-192. American College of Rheumatology 2004 meeting; San Antonio, TX; October 16-21, 2004; presentation 1851.