Carol-Nachman-Preis und -Medaille für Rheumatologie 2016 verliehen
Am Freitag, 1. Juli, hat Wiesbadens Oberbürgermeister Sven Gerich den Carol-Nachman-Preis an den französischen Forscher Prof. Dr. Maxime Dougados, Paris, und an den amerikanischen Forscher Prof. Dr. George C. Tsokos, Boston, übergeben.
Der bundesweit höchstdotierte Preis auf dem Gebiet der Rheumatologie, der zu gleichen Teilen an die beiden Wissenschaftler geht, wird in Anerkennung hervorragender innovativer Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet verliehen. Er dient der Förderung der klinischen, therapeutischen und experimentellen Forschungsarbeit. Die Carol-Nachman-Medaille ging in diesem Jahr an Prof. Dr. Angela Zink, Berlin.
Das Kuratorium des Carol-Nachman-Preises würdigte Prof. Dougados für seine Verdienste um die Erforschung der Spondyloarthritiden. "Als klinischer Forscher und Rheumatologe wirkte er an entscheidender Stelle an den Klassifikationskriterien der Spondyloarthritiden (ESSG und ASAS) mit. Sein Name steht für die epidemiologische Erforschung des Verlaufs (Outcome), der Therapie und der Begleiterkrankungen verschiedener rheumatischer Erkrankungen. Er entwickelte spezielle Methoden, um bei Patienten mit Spondylarthritis die Funktion, Krankheitsaktivität und Remission sowie das Therapieansprechen zu messen. Diese wissenschaftlichen Werkzeuge machten die großen Studien mit neuen Medikamenten bei Morbus Bechterew und anderen Spondyloarthritiden möglich. Prof. Dougados war Gründungsmitglied der internationalen wissenschaftlichen Gesellschaften OMERACT und ASAS. Sein Engagement für die europäische Rheumatologengesellschaft mündete in seine Präsidentschaft der EULAR von 2011-2013", heißt es im Urkundentext.
Prof. Tsokos wurde für die Aufdeckung neuer molekularer immunpathogenetischer Mechanismen beim systemischen Lupus erythematodes (SLE) geehrt. "Die Untersuchungsergebnisse von Professor Tsokos unterstreichen die bekannte Schwierigkeit einer effektiven Therapie und bereiten andererseits die Möglichkeiten vor, eine für den einzelnen SLE-Patienten notwendige spezifische Medikation in der Zukunft zu entwickeln", wird im Urkundentext ausgeführt. Das zwölfköpfige Kuratorium, dem anerkannte Mediziner aus dem Bereich der Rheumatologie sowie Vertreter der Stadt Wiesbaden angehören, entschied sich außerdem für Prof. Dr. rer. pol. Angela Zink, Berlin, als Trägerin der Carol-Nachman-Medaille. Die Carol-Nachman-Medaille wird für besondere Verdienste um die Rheumatologie und zur Würdigung des Lebenswerkes international anerkannter Rheumatologen verliehen.
"Frau Professor Zink widmet Ihr wissenschaftliches Denken und Leben den Versorgungsproblemen von Patienten mit rheumatischen Erkrankungen und deren sozioökonomischer und klinischer Bedeutung für die internistische Rheumatologie. Die Bandbreite ihrer Arbeiten in der Versorgungsforschung umfasst nicht nur die detaillierte Analyse von Defiziten, sondern auch die Effekte einer optimierten Therapie für die Patienten mit rheumatischen Erkrankungen. Ihr Wirken hat daher auch einen essenziellen Anteil im Streben der deutschen Rheumatologie nach einer Verbesserung der Versorgung für betroffene Patienten und deren Angehörige", beschreibt das Kuratorium die Verdienste der deutschen Forscherin, deren besonderes Anliegen die Verbesserung der Versorgung von Patienten ist.
Seit 1972 wurde der von der Spielbank Wiesbaden gestiftete Carol-Nachman-Preis an 74 international anerkannte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergeben. AbbVie Deutschland unterstützt mit dem von der Rheuma-Akademie veranstalteten Carol-Nachman-Symposium und dem Patiententag der Rheumaliga Hessen das Rahmenprogramm des Carol-Nachman-Preises. Als patientenzentriertes BioPharma-Unternehmen stellt AbbVie damit nicht nur innovative Arzneimittel zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen zur Verfügung, sondern fördert auch herausragende Forschungsleistungen, die zu einem tieferen Verständnis der Erkrankung und somit zu einer verbesserten Versorgung von Rheumapatienten führen.
Mehr Informationen zum Carol-Nachman-Preis unter www.wiesbaden.de