C-reaktives Protein (CRP) hilft den Therapieerfolg unter Infliximab ein zu schätzen
Patienten, deren CRP-Spiegel unter einer Infliximab-Therapie (z.B.Remicade) nach 2-12 Wochen unverändert bleibt, profitieren aller Wahrscheinlichkeit nach nicht von einer Fortsetzung der Infliximab-Therapie.
Warum eine Therapie mit einem Tumor Nekrose Faktor-Blocker (TNF-Blocker) bei manchen Patienten nicht wirkt, oder warum ein Patient auf einen Vertreter der TNF-Blocker anspricht, während die Behandlung mit einem anderen Vertreter ineffektiv ist, bleibt derzeit ein noch nicht gelöstes Rätsel. Einzelne Bausteine helfen aber der Lösung näher zu kommen, um die Patienten frühzeitig heraus zu filtern, bei denen eine Therapie wahrscheinlich unbefriedigend bleiben wird und die vom Wechsel auf ein anderes Präparat profitieren könnten.
Der einfach zu bestimmende Entündungsmarker C-reaktives-Protein - kurz CRP- scheint Hinweise auf ein zu erwartendes Therapieversagen zu liefern.
Im Rahmen einer Studie wurden 207 Patienten mit rheumatoider Arthritis untersucht, die unter einer Therapie mit dem TNF-Blocker Infliximab standen. Bei Patienten, bei denen nach 12 Therapiewochen eine Besserung der Beschwerden um mindestens 20% (gemessen mit ACR20) eingetreten war, wurde die Therapie als erfolgreich bewertet. Lag die Besserung unter 20% wurde von einem Therapieversagen ausgegangen. Alle Patienten, die nach 12 Wochen ein Therapieversagen erlebten wurden entsprechend ihres CRP-Verlaufes unter der Therapie auf unterschiedliche Weise weiter behandelt. Patienten, deren CRP-Spiegel unter Infliximab gesenkt werden konnte, erhielten für weitere 12 Wochen Infliximab. Bei Patienten, deren CRP-Spiegel sich nicht durch Infliximab beeinflussen lies, erfolgte eine Umstellung auf Etanercept (Enbrel).
Nach 12 Wochen Infliximab war bei 54% der Patienten eine Besserung um mindestens 20% eingetreten, während die anderen 46% der Patienten ein Therapieversagen erlebten. Von diesen Therapieversagern fand sich bei 63% trotz des mangelnden Behandlungserfolges ein Erniedrigung des CRP-Spiegels. Wurde bei diesen Patienten die Infliximab-Therapie fort geführt, so stellte sich nach 24 Behandungswochen immerhin bei 59% ein Therapieerfolg von 20% ein. Im Gegensatz dazu konnte durch Fortführung der Infliximab-Therapie bei 86% der Patienten kein befriedigender Effekt erzielt werden, wenn das CRP bereits in den ersten 12 Wochen unverändert blieb.
Wurden Patienten mit Therapieversagen und unverändertem CRP auf Etanercept umgestellt, so profitierten 68% dieser Patienten nach 3 Behandlungsmonaten (68% erreichten ACR20 und 51% sogar ACR50). Auch das CRP konnte durch eine Umstellung des Medikamentes bei 63% der Patienten gesenkt werden.
Festhalten lässt sich also, dass diejenigen Patienten aller Wahrscheinlichkeit nach nicht von einer Infliximab-Therapie profitieren, deren CRP-Spiegel unverändert bleibt. Sinkt der CRP-Spiegl nicht innerhalb der ersten zwei Behandlungswochen, so wird der Patient wahrscheinlich nach 12 Therapiewochen (und darüberheraus) keine befriedigende Behandlungserfolge erleben. Eine Fortführung der Infliximab-Behandlung über die ersten drei Monate hinaus lohnt sich bei Patienten, die bis zu diesem Zeitpunkt keine Besserung der Beschwerden verspürten aber eine Senkung des CRP-Spiegels aufwiesen.
Patienten bei denen sich nach 12 Wochen weder eine Besserung der Beschwerden noch eine Senkung des CRP-Spiegels einstellte, profitieren häufig von einem Wechsel auf einen anderen TNF-Blocker (z.B. Etanercept).
Literatur:
Buch MH, Seto Y, Bingham SJ, Bejarano V, Bryer D, White J, Emery P.
University of Leeds, Leeds General Infirmary, Great George Street, Leeds LS1 3EX, UK.
C-reactive protein as a predictor of infliximab treatment outcome in patients with rheumatoid arthritis: defining subtypes of nonresponse and subsequent response to etanercept.
Arthritis Rheum. 2005 Jan;52(1):42-8.