Borreliose und chronische Lyme-Arthritis: Sind noch Bakterien im Körper oder ist es ein Autoimmunprozeß?
Nicht alle Patienten mit einer Borreliose und Borrelien-ArthritisLyme- Arthritis) werden durch eine üblicherweise durchgeführte antibiotische Standardtherapie geheilt. Die augenblickliche wissenschaftliche Diskussion dreht sich um die Frage, ob dies an einer unzureichenden antibiotischen Therapie liegtz.B. zu kurze Therapiedauer, zu niedrige Dosierung der Antibiotika, Resistenz gegenüber den verwendeteten Medikamenten etc) oder aber ob die chronische Arthritis gar nicht mehr die Folge von noch im Körper befindlichen, lebenden Erreger ist, sondern Folge eines durch die Erreger gestarteten Autoimmunprozesses.
Die Arbeit von Huber aus Boston legt nun neue Daten aus einer experimentellen Studie vor, die die Möglichkeit eines Autoimmunprozesses zuläßt. Auf die sehr aufwendige Methodik soll hier im einzelnen nicht eingegangen werden.
Für die tägliche Praxis ergibt sich daraus aber die Konsequenz, bei chronischer Lyme-Arthritis nicht nur die Möglichkeit einer intensivierten und langandauerenden Antibiotikatherapie in Betracht zu ziehen, sondern u.U. auch eine langwirksame antirheumatische Therapie wie z.B. bei der chronischen Polyarthritis. Zu diesem Therapieansatz liegen allerdings derzeit noch keine systematische Studien vor.
(Update 2010-04-06: aus technischen Gründen ist leider die Literaturangabe zu diesem Beitrag verloren gegangen. Wir bitten, dies zu entschuldigen.)