Beteiligung der Patienten an der Erhebung des DAS – eine potenzielle Alternative
Anhand dieser Daten erscheint es möglich, Patienten bei der Beurteilung der Krankheitsaktivität und des klinischen Ansprechens einzubeziehen, indem die RA-Patienten selbst den Gelenkstatus erheben.
Sind die Beurteilung der Krankheitsaktivität der rheumatoiden Arthritis durch den Arzt und den Patienten vergleichbar? Dieser Frage gingen Rheumatologen der University of California in San Diego in dieser Studie nach, indem sie den Gelenkstatus (Bestandteil des DAS) durch den Arzt und den betroffenen Patienten erheben ließen.
Hierzu wurden die Daten einer multizentrischen, offenen Studie herangezogen, in der die Immunogenität von Etanercept (Enbrel®) untersucht wurde. Patienten mit aktiver RA wurden einmal wöchentlich mit 50 mg Etanercept (ETN) als Monotherapie oder in Kombination mit Methotrexat (MTX) behandelt.
Schmerzen und Schwellungen von 28 Gelenken wurden zu Beginn der Studie, nach 12 und 24 Wochen unabhängig voneinander durch den behandelnden Arzt und durch den Patienten dokumentiert. Dabei waren die Patienten zuvor geschult worden.
Die meisten der teilnehmenden RA-Patienten (ETN, n=218, ETN plus MTX, n=229) waren Frauen (79 %). Das mittlere Alter lag bei 54,5 Jahren. Die Korrelationskoeffizienten zwischen dem DAS28 und Pt-DAS28 war zu Studienbeginn, nach 12 und 24 Wochen größer als 0,57.
Der durch die Ärzte erhobene DAS28 klassifizierte die Patienten nach 24 Wochen wie folgt: 48 Prozent mit niedriger, 39 Prozent mit mäßiger und 12 Prozent mit hoher Krankheitsaktivität. Die Patienten selbst kamen zu folgendem ähnlichem Ergebnis: 43 Prozent mit niedriger, 39 Prozent mit mäßiger und 18 Prozent mit hoher Krankheitsaktivität. Dabei kamen 72 Prozent der Patienten zu einem mit den Ärzten übereinstimmenden Ergebnis.
Die Beurteilung der Krankheitsaktivität gemäß den Responsekriterien der European League Against Rheumatism (EULAR) führte bei 78 Prozent zu einem mäßig guten oder guten Ergebnis, wenn die Ärzte den Gelenkstatus erhoben hatten. Hatten die Patienten selbst ihre Gelenke untersucht, lag diese Ergebnis bei 72 Prozent.
Schlussfolgerung:
Anhand dieser Daten erscheint es möglich, Patienten bei der Beurteilung der Krankheitsaktivität und des klinischen Ansprechens einzubeziehen, indem die RA-Patienten selbst den Gelenkstatus erheben.
Literatur und Link
Patient-derived Joint Counts Are a Potential Alternative for Determining Disease Activity Score
ARTHUR KAVANAUGH, SUSAN J. LEE, HAOLING H. WENG, YUN CHON, XING-YUE HUANG and SHAO-LEE LIN
The Journal of Rheumatology May 1, 2010 vol. 37 no. 5 1035-1041
Abstract