Bestimmung des Kollagen-II im Urin als früher Marker zur Beurteilung der Therapiewirksamkeit bei rheumatoider Arthritis geeignet
Bei Patienten mit einer aktiven rheumatoiden Arthritis eignet sich die Veränderung des Kollagen II-Spiegels (CTX-II) im Urin zur Beurteilung des Therapieansprechens bereits drei Monate nach Therapiebeginn. CTX-II ist ein wertvollerMarker, um das Ausmaß des zu erwartenden radiologischen Gelenkschadens unter einer Therapie ab zu schätzen.
Holländische Wissenschaftler untersuchten die Aussagekraft von Kollagen TypI (CTX-1) und Kollagen TypII (CTX-II) im Urin bei Patienten mit einer akuten rheumatoiden Arthritis. Als Patientenkollektiv dienten Teilnehmer der groß angelegten COBRA-Studie, die entweder mit dem sogenannten COBRA-Regime behandelt wurden (bestehend aus Cortison, Methotrexat und Sulfasalazin) oder nur eine milde Basistherapie mit Sulfasalazin erhielten.
Gleichzeitig wurde untersucht, in welchem Zusammenhang die Höhe der CTX- I +II Spiegel mit den späteren radiologischen Veränderungen an den Gelenken steht.
Die Forscher bestimmten die Höhe von CTX-1 und CTX-II im Urin der Patienten vor Beginn und während der Therapie. Bereits nach drei Monaten lies sich sowohl in der `COBRA-Gruppe´ als auch in der Sulfasalzin-Gruppe ein deutlicher Rückgang von CTX-I und CTX-II im Urin nachweisen. Unter der COBRA-Therapie verringerte sich vor allem das CTX-II im Urin in höherem Ausmaß als unter Sulfsalazin.
Die Wissenschaftler machten eine wichtige Entdeckung: Das Ausmaß der Veränderung der CTX-II Spiegel drei Monate nach Therapiebeginn, war signifikant mit den radiologisch nachweisbaren Gelenkveränderungen in den nächsten fünf Jahren verknüpft. Oder weniger kompliziert gesagt: Patienten, deren CTX-Spiegel durch die Therapie in den ersten drei Behandlungsmonaten erheblich gesenkt werden konnten, entwickelten im Verlauf auch weniger Gelenkschäden.
Dieses Ergebnis war unabhängig davon, ob zu diesem Zeitpunkt durch die Therapie bereits eine Veränderung der Krankheitsaktivität erreicht wurde.
CTX-II im Urin scheint nach diesen Studienergebnissen also ein wertvoller Parameter zu sein, um bereits zu einem frühen Zeitpunkt (drei Monate) eine Aussage darüber treffen zu können, ob die eingeleitete Therapie geeignet ist, Gelenkschäden vorzubeugen.
Literatur: Landewe R, Geusens P, Boers M, van der Heijde D, Lems W, te Koppele J, van der Linden S, Garnero P. Department of Internal Medicine/Rheumatology, University Hospital Maastricht, PO Box 5800, 6202 AZ Maastricht, The Netherlands. Markers for type II collagen breakdown predict the effect of disease-modifying treatment on long-term radiographic progression in patients with rheumatoid arthritis. Arthritis Rheum. 2004 May;50(5):1390-9.