Bessere Behandlungserfolge durch frühzeitigen Therapiebeginn
Je geringer das Ausmaß radiologisch nachweisbarer Gelenkschäden zu Beginn einer Therapie ist, desto größer ist der Behandlungserfolg, der sich bezüglich der körperlichen Funktionsfähigkeit durch die Behandlung erzielen läßt.
In der bekannten ATTRACT-Studie (Anti-TNF Trial in RA with Concomitant Therapy) wurden 428 Patienten mit rheumatoider Arthritis eingeschlossen, die zu einer stabilen Methotrexat-Therapie ein Placebo oder eine Behandlung mit Infliximab (Remicade) in einer Dosierung von 3mg/kg oder 10mg/kg erhielten. Das Befinden und die Funktionstüchtigkeit der Gelenke wurden zu Beginn der Studie und nach 54 Behandlungswochen festgehalten. Darüberhinaus wurde das Ausmaß des Gelenkschadens mittels Röntgendarstellung untersucht.
Weniger erstaunlich war, dass das Ausmaß der Gelenkschäden vor Beginn der Therapie mit dem Grad der körperlichen Einschränkung verknüpft war. Auch die Länge der Morgensteifigkeit , der Fatigue und die Ausprägung der Krankheitsaktivität korrelierten mit dem Ausmaß der körperlichen Funktionsenbußen.
Wichtiger war eine zweite Aussage, die die statistischen Analysen ans Tageslicht förderten: Je ausgeprägter der radiologische Gelenkschaden vor Beginn der Therapie war, desto geringer war der Behandlungserfolg hinsichtlich der körperlichen Funktionstüchtigkeit.
Mit anderen Worten unterstreicht diese Aussage die Notwendigkeit einer frühzeitigen wirksamen Therapie. Ist der Gelenkschaden zu Therapiebeginn bereits fortgeschritten, so läßt sich durch das gleiche hochwirksame Medikament nicht derselbe Therapieerfolg erzielen, als in einem frühzeitigeren Krankheitsstadium.
Literatur:
Breedveld FC, Han C, Bala M, van der Heijde D, Baker D, Kavanaugh AF, Maini RN, Lipsky PE.
Leiden University Medical Center, Netherlands. Association between baseline radiographic damage and improvement in physical function after treatment of patients with rheumatoid arthritis.
Ann Rheum Dis. 2004 Nov 11;