Berufliche Risikofaktoren für eine rheumatoide Arthritis
Das Risiko, an einer rheumatoiden Arthritis (RA)zu erkranken, scheint durch einen lang andauernden berufsbedingten Kontakt zu anorganischen Stäuben oder durch Vibrationen erhöht zu sein.
Schwedische Wissenschaftler unter der Leitung von Dr. Asa Reckner Olsson von der Linkoping Universität in Schweden erkundeten mittels Fragebogen den beruflichen Werdegang von 293 Patienten mit rheumatoider Arthritis und verglichen die Antworten mit denen einer gesunden Kontrollgruppe.
Dabei lies sich ein Zusammenhang zwischen dem Auftreten einer rheumatoiden Arthritis und der Dauer des Kontaktes zu anorganischen Stäuben oder Vibrationen (wie zum Beispiel beim Bedienen von Preßlufthammern) feststellen. Insbesondere Männer, die über einen längeren Zeitraum (mindestens zehn Jahre) mit Vibrationen zu tun hatten, oder Männer mit Kontakt zu Asphalt, Asbest, organischen oder anorganischen Stäuben (Stein oder Silikate), hatten ein erhöhtes Risiko, eine rheumatoide Arthritis zu entwickeln.
Die kleinen Staubpartikel scheinen ihren Weg über die Lunge zu nehmen und von dort als Fremdkörper das Immunsystem zu stimulieren und eine entzündliche Reaktion des Körpers hervorzurufen.
Konkret lies sich feststellen, dass männliche Schaffner, Arbeiter auf Frachtern und im Transport, sowie Landwirte und Landarbeiter ein erhöhtes RA-Risiko aufwiesen. Frauen, die als Graphikerinnen oder im Farbdruck tätig waren, hatten ebenfalls ein erhöhtes RA-Risiko. Insgesamt scheint sich aber der Beruf bei Männern in einem größeren Ausmaß als bei Frauen auf das RA-Risiko auszuwirken.
Literatur:
1. Olsson AR, Skogh T, Axelson O, and Wingren G. Occupations and exposures in the work environment as determinants for rheumatoid arthritis. Occup Environ Med. 2004; 61:233-238.