Bericht vom User-Workshop 2005 in Düsseldorf - Sechster und abschließender Teil
Bericht zu den neuen Therapien in der Rheumatologie und zur neuen Integrierten Versorgung der frühen Arthritis.
Neue Therapien
Früher galten die rheumatischen Erkrankungen als unheilbar und nicht zu stoppen. Lediglich bremsen konnte man das Fortschreiten der Erkrankung, die ganz allgemein als harmlos eingestuft wurde. Dagegen warnten sogar Ärzte vor der Gefährlichkeit der wirksamen Medikamente.
Heute aber weiß man um den schleichenden Verlauf, der oft mit einer Gelenkzerstörung einhergeht. Und durch die möglichen Organbeteiligungen kann eine rheumatoide Arthritis durchaus lebensbedrohlich verlaufen.
Durch die neuen Medikamente und deren Kombinationen untereinander besteht aber heute auch eine sehr gute Möglichkeit, rheumatische Erkrankungen zu kontrollieren und sogar zu stoppen. Studien zeigen sogar eine Verbesserung der Strukturen, die im Röntgenbild nachweisbar sind.
Nicht die Medikamente sind gefährlich für den Patienten, sondern die unbehandelte und somit unkontrollierte Erkrankung.
Integrierte Versorgung
In Düsseldorf wurde der bundesweit erste Vertrag abgeschlossen, der die voll integrierte Versorgung der frühen rheumatoiden Arthritis sichert. Ein Gewinn nicht nur für den Patienten, der nun einen schnellen und uneingeschränkten Zugang findet zu einer fachlich qualifizierten rheumatischen Behandlung. Auch für die Krankenkassen ein echter Gewinn, da durch die bessere Versorgung doppelte Untersuchungen vermieden werden und ein Informationsaustausch zwischen den Ärzten stattfindet. Da die kassenärztliche Vereinigung zudem ein Vertragspartner ist, können alle versorgenden Ärzte (Haus- und Fachärzte) an der verbesserten rheumatologischen Versorgung teilnehmen.
Dass die Frühversorgung eines Patienten mit einer rheumatischen Erkrankung wichtig ist, ist hinlänglich bekannt. Durch eine frühe und gezielte Behandlung diesen Patienten arbeitsfähig zu erhalten, sollte auch die Poltiker aufmerksam machen, denn hier ist ein echtes Potential für die Wirtschaft. Arbeit-Bewegung-Ablenkung-Erhalt der sozialen Kontakte, das alles verbessert zusätzlich den psychischen Druck, dem die Patienten durch das Gefühl der Ohnmacht ihrer Erkrankung gegenüber und den damit verbundenen Ärzte-Odysseen sowie zeitweiser Willkür von Ämtern ausgesetzt sind.
Modernste diagnostische Verfahren und dadurch eine verbesserte Abschätzung der Prognose, dies ist im Ablauf der Therapie innerhalb der integrierten Versorgung das „Non-plus-Ultra“. Ein Behandlungsbeginn nach 7-14 Tagen, ohne Vorbehandlung durch den Hausarzt, ist geradezu mustergültig. Zeigen doch klinische Studien, dass der Therapieerfolg auch mit abhängig ist vom Beginn der Behandlung.
Zur Zeit besteht dieser Vertrag zwischen dem Evangelischen Krankenhaus, der rheumatologischen Schwerpunktpraxis am EVK (von Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer), der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK), der Hamburg-Münchner-Krankenkasse (HMK) sowie der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNo).
Einen herzlichen Dank für die Beiträge zu diesem Thema an Herrn Bausch von der KV, Herrn Banaschak / DAK und Herrn Priv. Doz. Dr. med. H. E. Langer. Ausserdem gilt ein grosses Dankeschön auch den Sponsoren der Veranstaltung, Abbott, Wyeth, MSD, Orthomol, DAK und Sanofi-Aventis.
Die abschliessende Diskussionsrunde musste leider wieder aus Zeitgründen sehr kurz gehalten werden. Wir – die Teilnehmer würde uns freuen, wenn es wieder einen Workshop gibt und sind sicher wieder zahlreich dabei.
Rechts noch einige Fotos vom Samstag-Morgen und zum Abschluß eine kleine Erinnerung an Düsseldorf, die vielleicht schon auch für etwas Vorfreude auf den nächsten Workshop sorgen soll.
rheuma-online dankt Susanne Beckmann ganz herzlich für diesen excellenten Workshop-Bericht.