Autoantikörper unter Therapie TNF-Blocker
Unter dem Tumor Nekrose Faktor-Blocker (TNF-Blocker) Infliximab kommt es häufiger als unter Etanercept zur Entwicklung von Autoantikörpern. Meistens handelt es sich um antinukleäre Antikörper (ANA). Trotz dieser Autoantikörper kommt es nicht zum Auftreten von autoimmunologischen Erkrankungen.
Dass es unter einer Therapie mit einem Tumor Nekrose Faktor-Blocker (TNF-Blocker) zur Entwicklung von Autoantikörpern kommen kann, ist bekannt. Eine italienische Arbeitsgruppe der Universität Verona nahm dieses Phänomen unter die Lupe und untersuchte, welche Art von Autoantikörper entstehen und ob sich die therapiebedingten Antikörper unter einer Infliximab-Therapie (Remicade) von Autoantikörpern unter einer Etanercept-Therapie (Enbrel) unterscheiden.
An der Studie nahmen 54 Patienten ( 8 Männer, 46 Frauen) teil, die auf Grund einer rheumatoiden Arthritis mit einem der beiden TNF-Blocker über mindestens 12 Monate behandelt wurden. 43 Patienten erhielten Infliximab und nur 11 Patienten Etanercept. Alle vier Monate wurde das Blut auf bestimmte Autoantikörper hin untersucht. Dazu zählten der Rheumafaktor selbst, Anti-Doppelstarng-DNA (ds-DNA), extrahierbare Antikörper (ENA), antinukleäre Antikörper (ANA), sowie Antikörper gegen Zytoplasma (ANCA), Mitochondrien und Schilddrüsengewebe. Obendrein wurde der CRP-Spiegel bestimmt.
Bei 95% der Patienten unter Infliximab ließen sich mindesten einmal ANA nachweisen. Bei der Hälfte dieser Patienten sogar mit einem hohen Titer ( gleich oder mehr als 1:1.280). Patienten unter Etanercept entwickelten seltener ANA und wenn, dann in deutlich geringerem Ausmaß. Zwischen dem ANA-Titer und der Höhe des CRP-Spiegels fand sich keine Korrelation. Andere Autoantikörper wie ds-DNA, ANCA oder thyreoidale Antikörper traten insgesamt seltener auf. Waren sie nachweisbar, kam es bei keinem Patienten zum Auftreten entsprechender autoimmunologischer Erkrankungen (wie zum Beispiel einem Lupus).
Diese Ergebnisse decken sich mit den Untersuchungen einer Arbeitsgruppe um C. Eriksson (Department of Clinical Immunology, University Hospital, S-901 85 Umea, Sweden) über die wir in unserem Beitrag vom 19.12.04 in rheuma-online berichteten.
Literatur:
Caramaschi P, Biasi D, Colombatti M, Pieropan S, Martinelli N, Carletto A, Volpe A, Pacor LM, Bambara LM.
Dipartimento di Medicina Clinica e Sperimentale, Universita di Verona, Verona, Italy,. Anti-TNFalpha therapy in rheumatoid arthritis and autoimmunity.
Rheumatol Int. 2004 Dec 31; [Epub ahead of print]