Autoantikörper sind bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis möglicherweise ein Warnsignal für kardiovaskuläre Erkrankungen
Aus dieser Studie geht hervor, dass zwischen den für die Rheumatoide Arthritis relevanten Autoantikörper ein Zusammenhang besteht mit sowohl einer subklinischen als auch klinischen Atherosklerose. Diese Ergebnisse legen außerdem nahe, dass autoimmunologische Vorgänge eine Rolle bei der Pathogenese der Atherosklerose spielen könnten.
Obwohl der Zusammenhang zwischen der Rheumatoiden Arthritis (RA) und kardiovaskulären Erkrankungen etabliert ist, ist der exakte Mechanismus, der dahinter steckt, nicht bekannt. Personen, die später an einer RA erkrankten, trugen schon während der präklinischen Phase ein erhöhtes Risiko für einen Myokardinfarkt - ein Hinweis darauf, dass die Autoimmunität einen Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen darstellen könne.
Die Autoren der Northwestern University Feinberg School of Medicine in Chicago, Ill. haben daher in ihrer Studie, die anlässlich des aktuellen ACR-Kongress 2012 in Washington vorgestellt wurde, die Hypothese getestet, dass Autoantikörper, die bei der RA auftreten, unabhängige Risikofaktoren für eine subklinische Atherosklerose und den daraus resultierenden klinischen Ereignissen darstellen.
MESA ist eine multizentrischen Studienpopulation, mit deren Hilfe prospektiv Daten zu kardiovaskulären Ereignissen und Risikofaktoren bei 6.814 mittelalten bis älteren Personen multiethnischer Herkunft seit 2000 erhoben werden.
Zu Beginn der Erhebung wurden der Rheumafaktor (RF) und anti-zyklisch-zitrullinierte Peptide (anti-CCP) mittels ELISA und der Calciumscore in den Koronarien (CAC) mittels CT bei den 6.557 afrikanisch-amerikanischen, kaukasischen, hispanischen und chinesischen Teilnehmern bestimmt.
Die Personen wurden im Mittel 7,1 Jahre lang beobachtet und kardiovaskuläre und schwere Ereignisse, wie Myokardinfarkt, Herzstillstand mit Wiederbelebung, Todesfälle aufgrund kardiovaskulärer Ereignisse, Schlaganfall und Todesfälle aufgrund von Schlaganfällen dokumentiert.
Von den anfänglich gescreenten Patienten wiesen 12,2 Prozent CAC Werte von >=300 auf. Nach 7,1 Jahren hatten 3,0 Prozent ein kardiovaskuläres Ereignis und 4,8 Prozent ein schweres Ereignis erlitten.
Die RF IgM, RF IgA und die anti-CCPs waren bei 15,9, 8,7, and 2,0 Prozent dieser Patienten positiv. Vier Prozent der Patienten wiesen positive IgM und IgA auf und 20,6 Prozent testeten positiv für irgendeinen RF-Isotypus.
Die für die RA relevanten Autoantikörper variierten in Abhängigkeit von der ethnischen Zugehörigkeit und waren bei den afrikanisch-amerikanischen Frauen am höchsten (RF: p<0,001, anti-CCP: p<0,003). Bei den afrikanisch-amerikanischen und kaukasischen Frauen wurde eine Assoziation zwischen dem Rheumafaktor und den anti-CCPs auch nach Adjustierung für die traditionellen Risikofaktoren mit den Calciumscores (CAC) errechnet (Tabelle 1 im Abstract).
In Tabelle 2 ist die starke Assoziation zwischen den für die RA-relevanten Autoantikörpern und klinischen kardiovaskulären Ereignissen für die afrikanisch-amerikanischen Frauen dargestellt. Keinen klarer Zusammenhang bestand bei den hispanischen und chinesischen Teilnehmer.
Fazit:
Aus dieser Studie geht hervor, dass zwischen den für die Rheumatoide Arthritis relevanten Autoantikörper ein Zusammenhang besteht mit sowohl einer subklinischen als auch klinischen Atherosklerose. Diese Ergebnisse legen außerdem nahe, dass autoimmunologische Vorgänge eine Rolle bei der Pathogenese der Atherosklerose spielen könnten.
[ACR 2012-1664]
Autoantibodies Are Associated with Subclinical Atherosclerosis and Cardiovascular Endpoints in Caucasian and African American Women in a Prospective Study: the Multi-Ethnic Study of Atherosclerosis (MESA)
Darcy S. Majka (Northwestern University, Chicago, Ill.)
Rowland W. Chang (Northwestern University, Chicago, Ill.)
Richard M. Pope (Northwestern University Medical School, Chicago, Ill.)
Marius C. Teodorescu (TheraTest Laboratories Inc., Lombard, Ill.)
Elizabeth W. Karlson (Brigham and Women's Hospital, Harvard Medical School, Boston, Mass.)
Thanh Huyen T. Vu (Northwestern University, Feinberg School of Medicine, Chicago, Ill.)
Joseph Kang (Northwestern University, Feinberg School of Medicine, Chicago, Ill.)
Kiang Liu (Northwestern University, Chicago, Ill.)
Um das Kongressabstract zu lesen, gehen Sie bitte auf diese Seite, und klicken in der oberen Querleiste auf "Abstracts". Anschließend geben Sie bitte bei "Refine by Keyword" die Abstractnummer 1664 ein.