Auswirkungen der 1997 aktualisierten Klassifikationskriterien auf epidemiologische und klinische Parameter des SLE in Norwegen
Die Klassifikationskriterien des American College of Rheumatology (ACR) von 1997 sind im Vergleich zu den Kriterien von 1982 valide. Die Inzidenz des systemischen Lupus erythematodes (SLE) ist in Nord-Norwegen unverändert geblieben. Mit der simultanen laborchemischen Überwachung der frühen immunsuppressiven und antikoagulativen Therapie haben die renale Beteiligung beim SLE hingegen ab- und die Überlebensraten zugenommen.
Die im Jahr 1997 aktualisierten ACR Klassifikationskriterien für den SLE sind bisher nicht validiert worden. Die Autoren haben daher untersucht, in welchem Maß ihre Anwendung Auswirkungen auf die Epidemiologie und die klinischen Merkmale des SLE in Nord-Norwegen haben.
Die jährliche Inzidenz, Punktprävalenz, klinische Manifestationen und die klinischen Ergebnisse wurden in einer Inzeptionskohorte von SLE-Patienten zwischen 1996 und 2006 mit Hilfe der ACR-1997-Kriterien (97acr) in Nord-Norwegen bestimmt.
Diese Ergebnisse wurden mit einer Kohorte von SLE-Patienten derselben Region aus den Jahren 1978 bis 1995 verglichen, bei der die ACR-1982-Kriterien (82acr) zur Anwendung gekommen waren.
Die mittlere jährliche Inzidenz betrug für die 97acr 3.00 versus 2,63 für die 82acr. Sämtliche Patienten der 97acr-Kohorte erfüllten auch die 1982 Kriterien.
Signifikant weniger Patienten wiesen einen discoiden Hautausschlag, Arthritiden und renale oder hämatologische Symptome auf. Dagegen waren bei signifikant mehr Patienten anti-dsDNA- und antiphospholipid-Antikörper nachweisbar.
In der 97acr-Kohorte wurde häufiger initial eine intravenöse Prednisolon-Pulstherapie, Azathioprin oder niedrig dosiertes Aspirin verabreicht. Die Fünf- und die Zehnjahresüberlebensdaten waren in der 97acr-Kohorte ebenfalls verbessert.
Literatur und Link
The Influence of the 1997 Updated Classification Criteria for Systemic Lupus Erythematosus: Epidemiology, Disease Presentation, and Patient Management
GRO ØSTLI EILERTSEN, ANDREA BECKER-MEROK and JOHANNES C. NOSSENT
J Rheumatol 2009;36 552-559
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