Ausgaben für Arzneimittel leicht gestiegen
Die Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) sind im vergangenen Jahr um 2,6 Prozent gestiegen. Dies geht aus dem aktuellen Arzneiverordnungs-Report 2013 hervor, der in dieser Woche in Berlin vorgestellt wurde. Dem Report zufolge beliefen sich die Ausgaben im vergangenen Jahr auf 30,6 Milliarden Euro.
Der Report zeigt auch, dass die Nutzenbewertung neuer Arzneimittel im zweiten Jahr nach dem Inkrafttreten des Arzneimittelmarkt- neuordnungsgesetzes (AMNOG) zügig voran schreitet. Bisher hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) 48 neue Wirkstoffe bewertet, wodurch laut Report seither Einsparungen von 120 Millionen Euro erzielt worden seien.
Das reiche aber bei weitem nicht aus, um die in der Gesetzesbegründung des AMNOG genannten 2,0 Milliarden Euro zu realisieren. Mit Hilfe von nationalen und internationalen Preisvergleichen haben die Herausgeber ein Einsparpotenzial von insgesamt 3,7 Milliarden Euro berechnet.
Fritz Becker, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), monierte, dass die einzelnen Patienten, die als Menschen ihre Stärken und Schwächen in der Arzneimitteltherapie haben, bei dieser Betrachtungsweise weitestgehend ausgeklammert werden. "Die Daten des Arzneiverordnungsreports sind interessant und können dabei helfen, relevante Trends zu erkennen", so Becker. "Eine statistische Betrachtung auf der Basis von Durchschnittswerten ist aber oft zu einseitig, da der Patient mit seinen persönlichen Eigenschaften wie Alter oder Bildung zu wenig berücksichtigt wird."
Der im Springer Verlag erscheindene Report beruht auf Daten des Wissenschaftlichen Instituts der Ortskrankenkassen (WIdO). Die erste Ausgabe des Arzneiverordnungs-Reports erschien 1985. In diesem Jahr analysiert er zum 29. Mal die Entwicklungen der vertragsärztlichen ambulanten Verordnungen.
Die Angaben im Report basieren auf den Verordnungsdaten des GKV-Arzneimittelindex. Bis heute gibt es in Europa keine vergleichbare Publikation. Für den aktuellen Report wurden 716 Millionen GKV-Rezepte analysiert, die im Jahr 2012 von 143.066 Vertragsärzten ausgestellt worden sind.
Mit Pressematerial von Springer Medizin und ABDA