Atherosklerose bei Patienten mit systemischem Lupus erythematodes
Mit welcher Geschwindigkeit schreitet eine Atherosklerose bei Patienten mit systemischem Lupus erythematodes (SLE) fort? Inwieweit spielen traditionelle Risikofaktoren, SLE-bedingte Faktoren und die Therapie bei der Progredienz eine Rolle? Für diese Fragen haben die New Yorker Forscher in ihrer Studie eine Antwort gesucht.
Methodik
Zu diesem Zweck wurden 158 ambulanten Patienten des SLE-Registers am Hospital for Special Surgery in New York in eine Längsschnittstudie aufgenommen. Bei den Patienten wurde die Carotis mittels Ultraschall vermessen und klinische Befunde erhoben.
Ergebnisse
Nach durchschnittlich 34 Monaten wurde bei 77 Patienten (49%) zu keinem Untersuchungszeitpunkt eine Atherosklerose (Plaques in der Carotis) festgestellt. Bei 36 Patienten (23%) war die Atherosklerose unverändert. Bei 45 Patienten (28%) hatte der Plaques-Score zugenommen (neue Plaques bei 25 Patienten, ausgedehntere Plaques bei 20 Patienten).
Die Variablen für die Progression der Atherosklerose waren: das Alter zum Diagnosezeitpunkt, die Krankheitsdauer des SLE und die Homocysteinkonzentration zu Beobachtungsbeginn. Patienten mit stabiler Atherosklerose und SLE-Kranken mit progressiver Atherosklerose unterschieden sich lediglich zu Beobachtungsbeginn hinsichtlich der Homocysteinkonzentrationen. Das Ausmaß der Progredienz der Atherosklerose war von der Höhe des Homocysteinspiegels zu späteren Zeitpunkten abhängig. Eine weniger aggressive immunsuppressive Therapie und niedrigere Prednisondosen standen nur in der univariaten Analyse in einem Zusammenhang mit der Progredienz der Atherosklerose. Für Entzündungsparameter und Lipide wurde kein Zusammenhang beobachtet.
Schlussfolgerung
Die Entstehung oder Progredienz einer Atherosklerose wurde während dieser kurzen Beobachtungszeit nur bei wenigen SLE-Patienten diagnostiziert. Das Alter zum Diagnosezeitpunkt, die Krankheitsdauer des SLE und die Homocysteinkonzentration waren unabhängige Faktoren für die Progredienz. Eine aggressive Kontrolle des SLE und Therapie hoher Homocysteinkonzentrationen sind nach Meinung der Autoren potenzielle Strategien, um die Entstehung und das Fortschreiten der Atherosklerose bei SLE zu verzögern.
Literatur und Link
Mary J. Roman, Mary K. Crow, Michael D. Lockshin, Richard B. Devereux, Stephen A. Paget Lisa Sammaritano, Daniel M. Levine, Adrienne Davis, Jane E. Salmon, Weill Medical College of Cornell University, and the Hospital for Special Surgery, New York, New York
Rate and determinants of progression of atherosclerosis in systemic lupus erythematosus
Arthritis & Rheumatism 2007;56, 10: 3412 - 3419
Abstract