Arthrose: Injektion von Glucocorticoiden in das Hüftgelenk
Ziel dieser in Kanada durchgeführten randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie war die Evaluation der Wirksamkeit einer intraartikulären Injektion von Glucocorticoiden in das Hüftgelenk.
Methodik
52 Patienten mit einer symptomatisch verlaufenden Arthrose der Hüftgelenke erhielten randomisiert entweder Placebo (10 mg Bupivacain, 2 ml Kochsalzlösung, N=21) oder eine Behandlung mit 10 mg Bupivacain und 40 mg Triamcinolon-Hexacetonid, N=31. Die Patienten wurden nach der Injektion zu Kontrolluntersuchungen nach einem, zwei, drei und sechs Monaten einbestellt.
Primärer Endpunkt war die Besserung der Schmerzintensität, definiert als eine 20%ige Abnahme des WOMAC (Western Ontario and McMaster Universities OA Index) Schmerzscores zwei Monate nach der Injektion. Zu den sekundären Endpunkten zählten: Eine 50%ige Abnahme des WOMAC Schmerzscores, Veränderungen in anderen Parametern des WOMAC, die Einschätzung des Patienten zum gesundheitlichen Wohlbefinden und der Short Form 36 (SF-36) Index zur Lebensqualität.
Ergebnisse
In der Verumgruppe fiel der gemittelte WOMAC Schmerzscore um 49,2% (eine Abnahme von 310,1 mm auf 157.4 mm der visuellen Analogskalen). Die Patienten, die Placebo injiziert bekommen hatten, gaben im Mittel eine Abnahme von 314,3 mm auf 306,5 mm an (Abnahme von 2,5%, p<0,0001).
Nach zwei Monaten betrug der Anteil der Patienten mit einem 20%igen Ansprechen nach dem WOMAC 67,7% in der Verumgruppe und 23,8% in der Placebogruppe (p=0,004). Ähnliche Daten wurden auch für den WOMAC50 beobachtet: Verum 61,3% verglichen mit Placebo 14,3% (p<0,001). Die Unterschiede beim Ansprechen auf die Glucocorticoidinjektion zwischen Verum und Placebo blieben auch nach drei Monaten bestehen (58,1% vs. 9,5%, p=0,004).
Signifikante Unterschiede bestanden ebenfalls für den WOMAC Score zur Steifigkeit und zur körperlichen Funktionsfähigkeit (p<0,0001). Die von den Patienten angegebene Einschätzung zum gesundheitlichen Wohlbefinden sowie der SF-36 zeigten gleichermaßen signifikante Unterschiede zwischen Verum und Placebo (p=0,005 und p=0,04).
Unterschiede hinsichtlich der Häufigkeit unerwünschter Wirkungen wurden hingegen nicht beobachtet.
Schlussfolgerung
Die Ergebnisse dieser placebokontrollierten Studie zeigen, dass die intraartikuläre Corticoidinjektion eine effektive Behandlung der Schmerzen einer Hüftarthrose darstellt. In der Mehrzahl der Fälle hielt dieser Effekt drei Monate an. Der Nutzen wiederholter Corticoidinjektionen und der Effekt dieser Therapie auf die Modifikation der Erkrankung sollten Gegenstand zukünftiger Studien sein.
Robert G. W. Lambert, Edna J. Hutchings, Michael G. A. Grace, Gian S. Jhangri, Barbara Conner-Spady, Walter P. Maksymowych University of Alberta, Edmonton, Alberta, Canada
Steroid injection for osteoarthritis of the hip: A randomized, double-blind, placebo-controlled trial
Arthritis & Rheum. 2007; 56,7: 2278 - 2287
Abstract
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/114285204/ABSTRACT