Arteriitis temporalis und Polymyalgia rheumatica: Durch Methotrexat kann Cortison eingespart werden
Eine aktuelle Studie von Jover und Kollegen belegt die Überlegenheit einer remissionsinduzierenden Therapie mit Methotrexat in Kombination mit Cortison gegenüber der traditionellen Monotherapie mit Cortison allein. Unter der Kombination kam es seltener zu Rückfällen der Erkrankung; wenn es doch zu Rückfällen kam, traten sie später auf. Die Behandlungsdauer konnte durch die Kombination wesentlich verkürzt werden. Von erheblicher Bedeutung ist, daß durch den Einsatz von Methotrexat die Cortisondosis reduziert werden konnte.
Die Studie erfolgte an 42 Patienten mit erstmals diagnostizierter Riesenzellarteriitis. In der randomisierten, placebo-kontrollierten Studie erhielten die Patienten entweder die traditionellen Therapie mit Cortison allein oder 10 mg Methotrexat pro Woche zusätzlich zur Cortisonbehandlung. Die Cortisondosis betrug anfangs bei allen Patienten 60 mg pro Tag und wurde dann stufenweise reduziert, beim Wiederauftreten von Krankheitssymptomen und / oder Wiederanstieg der Entzündungswerte im Blut wieder erhöht.
In der Methotrexat-behandelten Gruppe sank der Prozentsatz der Patienten mit einem Rezidiv um fast die Hälfte45 %) gegenüber 84,2 % in der allein mit Cortison behandelten Gruppe. Wenn es zu einem Rezidiv kam, trat es in der Methotrexatgruppe erst nach durchschnittlich 25 Wochen auf gegenüber 21 Wochen in der Cortison-Monotherapiegruppe. Zugleich konnte durch die Methotrexat- Therapie die Gesamtbehandlungsdauer deutlich abgekürzt werden durchschnittlich 29 Wochen gegenüber 94 Wochen in der allein mit Cortison behandelten Gruppe. Unter Berücksichtigung aller Effekte konnte in der Methotrexatgruppe durchschnittlich 25% der Cortisondosis eingespart werden.
(Update 2010-04-06: aus technischen Gründen ist leider die Literaturangabe zu diesem Beitrag verloren gegangen. Wir bitten, dies zu entschuldigen.)