Apremilast (Handelsname Otezla) zur Behandlung der Psoriasis und der Psoriasis-Arthritis zugelassen
Das orale Arzneimittel Otezla, das den Wirkstoff Apremilast enthält, erhält von der Europäischen Kommission für die Behandlung von Patienten mit Psoriasis und Psoriasis-Arthritis eine Zulassung. Damit wird ein selektiver Phosphodiesterase-4 (PDE4)-Inhibitor als erste orale Therapie zur Behandlung der Psoriasis seit 20 Jahren und zur Behandlung der Psoriasis-Arthritis seit 15 Jahren zugelassen.
Bei dem Präparat handelt es sich um einen oralen verabreichbaren, niedermolekularen Inhibitor der Phosphodiesterase-4 (PDE4) mit spezifischer Wirkung auf das zyklische Adenosinmonophosphat (cAMP). Die Hemmung von PDE4 führt zu einem Anstieg der intrazellulären Konzentration von cAMP. Es wird vermutet, dass dadurch indirekt die Produktion von Entzündungsmediatoren moduliert wird.
Das Medikament hat bei Psoriasis eine nachweisbare und anhaltende Wirksamkeit auch bei schwierig zu behandelnden Körperbereichen wie den Nägeln und der Kopfhaut gezeigt. Bei Psoriasis-Arthritis führt es unter anderem zu einer Verringerung des Schmerzes sowie einer Verbesserung der druckschmerzhaften und geschwollenen Gelenke, der Daktylitis und der Enthesitis.
Das Arzneimittel besitzt ein Sicherheitsprofil ohne eine im EU-Label vorgeschriebene Notwendigkeit eines medikamentenbezogenen Prescreenings bzw. laufender Laborkontrollen. Es ist das erste Medikament einer neuen Klasse zur Behandlung von Psoriasis und Psoriasis-Arthritis, zwei Krankheiten mit unkontrollierter Immunantwort.
Zugelassen wird das Präparat für zwei Indikationen: Zur Behandlung mittelschwerer bis schwerer chronischer Plaque-Psoriasis bei erwachsenen Patienten, die auf eine andere systemische Therapie nicht angesprochen haben oder bei denen eine Kontraindikation oder Intoleranz gegenüber anderen systemischen Therapien wie Ciclosporin, Methotrexat oder Psoralen und UVA-Licht (PUVA) vorliegt und als Monotherapie oder in Kombination mit krankheitsmodifizierenden Antirheumatika (DMARDs) zur Behandlung aktiver Psoriasis-Arthritis (PsA) bei erwachsenen Patienten, die auf eine frühere DMARD-Therapie unzureichend angesprochen oder diese nicht vertragen haben.
Die Marktzulassung basiert auf den Sicherheits- und Wirksamkeitsergebnissen der beiden Phase-III-Studienprogramme Esteem UND Palace, bei denen ein anhaltendes klinisches Ansprechen von Patienten mit Psoriasis (Esteem) und Psoriasis-Arthritis (Palace) bei der Behandlung mit Otezla über einen Zeitraum von 52 Wochen bei zahlreichen Endpunkten gezeigt werden konnte.
Im Esteem-Studienprogramm führte die Behandlung mit dem Medikament bei Plaque-Psoriasis zu einer signifikanten und klinisch relevanten Verbesserung gemessen am PASI-75-Ansprechen (d. h. eine Verbesserung des Psoriasis Area and Severity Index um 75 Prozent vom Ausgangswert) nach 16 Wochen, dem primären Endpunkt. Bei Patienten, die Apremilast erhalten hatten, war das Ansprechen bei schwierig zu behandelnden Körperbereichen wie den Nägeln und der Kopfhaut deutlich besser als unter Placebo, was auch für die Reduktion des Juckreizes galt. Dies hat einen deutlichen Einfluss auf die Lebensqualität der Patienten sowie ihre persönliche Wahrnehmung der eigenen Krankheitslast.
Im Zuge des Palace-Studienprogramms führte die Behandlung mit dem Arzneimittel zu signifikanten und klinisch relevanten Verbesserungen der Symptome einer Psoriasis-Arthritis, wie Messungen des modifizierten ACR-20-Ansprechens (d. h. eine 20-prozentige Verbesserung der Krankheitsaktivität im Vergleich zum Ausgangswert, gemessen an den Kriterien des American College of Rheumatology) nach 16 Wochen, dem primären Endpunkt, zeigten. Bei Patienten, die Apremilast erhielten, wurden Verbesserungen bei typischen Manifestationen der Psoriasis-Arthritis festgestellt, wie zum Beispiel bei geschwollenen und druckschmerzempfindlichen Gelenken, Daktylitis und Enthesitis, der allgemeinen körperlichen Funktionsfähigkeit und der Lebensqualität.
Zu den im Verlauf dieser klinischen Phase-III-Studien am häufigsten beobachteten unerwünschten Ereignissen gehörten Diarrhö, Übelkeit, Infektionen der oberen Atemwege, Spannungskopfschmerz und Kopfschmerzen. Unerwünschte Ereignisse gastrointestinaler Natur traten meist in einem schwachen oder mäßigen Schweregrad auf. 0,3 Prozent der Fälle von Diarrhö und 0,3 Prozent der Fälle von Übelkeit wurden als schwerwiegend bewertet. Diese Nebenwirkungen traten in der Regel innerhalb der ersten beiden Behandlungswochen auf und klangen generell im Verlauf von vier Wochen wieder ab. Insgesamt wurden die meisten Nebenwirkungen als schwach oder moderat eingestuft.
Mit Pressematerial von Celgene