Aktuelle Umfrage zur Therapie mit TNF-α-Inhibitoren - Rheumatologen unterscheiden zwischen Biologika-Profilen
Biologikum ist nicht gleich Biologikum: TNF-α-Antagonisten, die zur Behandlung von entzündlich-rheumatischen Erkrankungen eingesetzt werden, weisen unterschiedliche Immunogenitätsprofile auf. Dass sich diese Unterschiede beispielsweise durch die Bildung von neutralisierenden Anti-Drug-Antikörpern auch auf den Therapieerfolg auswirken können, ist vielen Rheumatologen aus der Klinik und Praxis bewusst. Dies ergab eine aktuelle Online-Befragung von Kantar Health unter 71 Rheumatologen zum Umgang mit TNF-α-Inhibitoren in der Praxis.1
TNF-α-Antagonisten sind seit über 13 Jahren in der Therapie der Rheumatoiden Arthritis sowie weiterer chronisch-entzündlicher Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis etabliert. Sie alle binden das Entzündungsmolekül Tumornekrosefaktor-alpha (TNF-α). Doch es gibt auch Unterschiede zwischen den Substanzen. Diese Aussage bestätigen rund 82 Prozent der Ärzte. Die einzelnen TNF-Antagonisten unterscheiden sich hinsichtlich Molekülstruktur biochemischem Profil, Wirkmechanismus und klinischem Profil. Daraus resultiert eine unterschiedliche Wirkweise und Immunogenität. Diese Schlussfolgerung zogen auch 60 Prozent der befragten Ärzte.
Bildung von Anti-Drug-Antikörpern
Etanercept ist unter den TNF-α-Inhibitoren das einzige humane lösliche TNF-α- Rezeptorfusionsprotein.2 Die Bindungsdomänen für TNF-α scheinen bei Etanercept weitgehend denen der natürlicherweise im Körper vorkommenden TNF-α-Rezeptoren zu entsprechen.
Fast zwei Drittel der befragten Rheumatologen ist bekannt, dass Etanercept nicht mit der Bildung von neutralisierenden Antikörpern assoziiert ist, die zu einer Beeinträchtigung des klinischen Ansprechens führen können.2 Die auf monoklonalen Antikörpern basierenden TNF-α-Inhibitoren können je nach immunogenem Potenzial die Bildung von neutralisierenden Anti-Drug-Antikörpern hervorrufen. Neutralisierende Anti-Drug-Antikörper können die Wirksamkeit vermindern, da sie an die TNF-Bindungsstelle binden
und dadurch die Funktion der TNF-α-Inhibitoren hemmen.3,4
Die Rheumatologen nannten unterschiedliche Strategien, um bei der Anwendung eines TNF- Inhibitors dem verminderten klinischen Ansprechen aufgrund neutralisierender Antikörper entgegenzuwirken: Eine zusätzliche Gabe von MTX präferierten 45 Prozent der Ärzte. Knapp 17 Prozent gaben an, dass sie das Präparat bzw. den TNF-Inhibitor wechseln. Lediglich fünf Rheumatologen (sieben Prozent) nannten eine Dosiserhöhung als geeignete Strategie.
Statistische Angaben
An der Umfrage nahmen insgesamt 71 Rheumatologen (71,8 Prozent männlich, 28,2 Prozent weiblich) aus Klinik und Praxis teil. Ihr Durchschnittsalter lag bei 46,5 Jahren, wobei 42,3 Prozent der Befragten zwischen 40 und 49 Jahren alt waren. Durchschnittlich behandelten die befragten Rheumatologen 728 Patienten pro Quartal.
Literatur:
1 Daten erhoben von Kantar Health, Januar 2013, im Auftrag von Pfizer
2 Fachinformation Enbrel®, Stand Dezember 2012
3 Wolbink GJ et al. Curr Opin Rheumatol. 2009;21:211–215, Abstract
4 Brinks V et al. Pharm Res. 2011;28:2379–2385, Abstract
Quelle:
Pressemitteilung
Pfizer Deutschland GmbH Unternehmenskommunikation
Ulrike Großheim