Adipositas geht bei Rheumatoider Arthritis mit einer höheren Krankheitsaktivität und mit mehr Komorbiditäten einher – Eine Langzeitbeobachtung von Krankheitsbeginn an
In der BARFOT-Studie bestand ein Zusammenhang zwischen einer Adipositas und einem schlechteren Verlauf der Rheumatoiden Arthritis bzw. einer höheren Prävalenz für Komorbiditäten. Die Autoren empfehlen, bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis auch die Körpermaße zu berücksichtigen, um den Krankheitsverlauf besser abschätzen zu können.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen einer Fettleibigkeit – definiert als Body Mass Index (BMI) ≥30 oder einem BMI ≥28 kg/m2 bzw. durch den Taillenumfang – und der Krankheitsaktivität bzw. dem Schweregrad einer Rheumatoiden Arthritis (RA) sowie eventuellen Begleiterkrankungen? Dieser Frage gingen die Autoren der BARFOT-Gruppe in dieser Studie nach.
Die Studienpopulation umfasste 1.596 Patienten mit früher RA, einem mittleren Alter von 55,6 Jahren (SD 14,6) und 67,8 Prozent Frauen, die in den Jahren 1992 bis 2006 in die BARFOT Beobachtungsstudie einbezogen worden waren.
Im Jahr 2010 wurden durch eine postalische Umfrage Daten zum Lebensstil und zu Komorbiditäten erhoben. Auf diese Umfrage antworteten 1.391 Patienten.
Bewertet wurden der DAS28, eine anhaltende Remission, die körperliche Funktionsfähigkeit (HAQ), analoge Skalen zum Schmerz und zur generellen Gesundheit, wie auch vordefinierte Begleiterkrankungen.
Nach einer mittleren Krankheitsdauer von 9,5 (SD 3,7) Jahren war der BMI von 25,4 (SD 4,2) auf 26,0 (SD 4,5) kg/m2 gestiegen. Die Prävalenz eines BMI≥30 betrug zu Studienbeginn 12,9 Prozent und 15,8 Prozent zum Nachuntersuchungszeitpunkt.
In der multivariablen Regression waren ein hoher BMI und eine Adipositas, definiert als BMI>28 oder >30 sowohl zum Studienbeginn als auch im Follow-up unabhängig mit einer höheren Krankheitsaktivität, weniger anhaltenden Remissionen, einem größeren HAQ, mehr Schmerzen und einem schlechteren allgemeinen Gesundheitszustand assoziiert.
Ein hoher BMI und eine Adipositas trugen außerdem unabhängig zu einer größeren Wahrscheinlichkeit bei, dass ein Bluthochdruck, ein Diabetes mellitus oder eine chronische Lungenerkrankung diagnostiziert wurde. Zusätzlich bestand eine unabhängige Assoziation zwischen BMI und Taillenumfang mit einer Angina pectoris, einem akuten Herzinfarkt oder einer koronaren Revaskularisierung.
Keiner der untersuchten Parameter zur Adipositas hatte jedoch einen Einfluss auf die Prävalenz eines Schlaganfalls oder einer transienten ischämischen Attacke. Veränderungen der Life-Style Faktoren – wie Aufgeben des Rauchens oder Änderungen der Essgewohnheiten – hatten keinen Einfluss auf die untersuchten Parameter.
Fazit:
In der BARFOT-Studie bestand ein Zusammenhang zwischen einer Adipositas und einem schlechteren Verlauf der Rheumatoiden Arthritis bzw. einer höheren Prävalenz für Komorbiditäten. Die Autoren empfehlen, bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis auch die Körpermaße zu berücksichtigen, um den Krankheitsverlauf besser abschätzen zu können.
Literatur und Links
Obesity is associated with worse disease severity in rheumatoid arthritis as well as with co-morbidities – a long-term follow-up from disease onset
Sofia Ajeganova, Maria L Andersson, Ingiäld Hafström, for the BARFOT study group
Arthritis Care & Research, DOI: 10.1002/acr.21710,
Accepted Article (Accepted, unedited articles published online for future issues)
Abstract
siehe auch:
Dienstag, 24.04.2012
Der Effekt des Body Mass Index auf die Mortalität und den klinischen Status bei Rheumatoider Arthritis
weitere Informationen zur BARFOT Studie bei rheuma-online:
Donnerstag, 07.04.2011
Rauchen bei Beginn einer rheumatoiden Arthritis und der Effekt auf die Krankheitsaktivität und Funktionalität
Donnerstag, 09.04.2009
Reduzierte Gelenkzerstörung bei früher RA nach vier Jahren Prednisolon in Kombination mit DMARDs
Dienstag, 23.01.2007
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