Adhärenzprogramm als Chance für den anhaltenden Therapieerfolg mit Biologika
Bis zu einem Drittel der Rheumapatienten bricht die Biologikatherapie während des ersten Jahres ab oder wechselt auf ein anderes Präparat. Nach zwei Jahren führt nur noch die Hälfte der Patienten die ursprüngliche Behandlung fort. Das zeigen Daten, die von einer Arbeitsgruppe um Strand et al. auf dem diesjährigen EULAR (Annual Congress of the European League Against Rheumatism) in Madrid vorgestellt wurden. Ein eigenmächtiger Therapieabbruch kann jedoch ein unkontrolliertes Fortschreiten der Erkrankung zur Folge haben.
Grundlage für die Studie von Strand et al. [1] bildeten die zwischen 2002 und 2011 erfassten Daten des US Consortium of Rheumatology Researchers of North America (CORRONA). Eingeschlossen waren 6.209 Patienten, von denen 80,7 Prozent (5.010 Patienten) mit einem TNF-Inhibitor und 19,3 Prozent (1.199 Patienten) mit einem anderen Biologikum behandelt worden waren.
Als häufigster Grund für den Therapieabbruch – definiert als Beendigung der Initialtherapie oder Wechsel auf ein anderes Biologikum – wurde ein Verlust an Wirksamkeit (35,8 Prozent) genannt, gefolgt von Nebenwirkungen (20,1 Prozent), Präferenzen des Patienten oder des Arztes (17,9 und 27,8 Prozent) sowie der fehlende Zugang zur Therapie. Sowohl die Abbruchraten als auch die Gründe dafür unterschieden sich nicht wesentlich zwischen einer TNF-Inhibitor-Behandlung und einem anderen Biologikum. 82,5 Prozent der Patienten waren nach sechs Monaten noch therapietreu, nach zwölf Monaten waren es 68,2 Prozent und nach 24 Monaten noch 52,2 Prozent. Die Adhärenzraten bei den sonstigen Biologika lagen nach sechs, zwölf und 24 Monaten bei 80,9, 63,4 und 46 Prozent. Die Durchschnittsdauer bis zum Abbruch oder Wechsel der TNF-alpha-Therapie betrug 26,5 Monate, bei sonstigen Biologika waren es 20,5 Monate.
Studien zeigen, dass Patienten mit RA innerhalb der ersten zwei Jahre ihrer Erkrankung den maximalen Benefit von einer Therapie haben. Doch gerade in diesem Zeitraum sind die Abbruchraten sehr hoch.[2]
Die Autoren weisen darauf hin, dass die Ergebnisse nur bedingt auf andere Länder übertragen werden können, da in den USA Biologika sehr viel breiter eingesetzt werden als andernorts. Daten aus dem deutschen RABBIT-Register zeigen jedoch ebenfalls, dass die die Abbruchraten bei einer TNF-alpha-Therapie im Laufe der Zeit deutlich zunehmen.[3]
Non-Adhärenz schmälert Therapieerfolg
Das Problem der mangelnden Adhärenz bei Rheumatoider Arthritis ist aus verschiedenen Studien bekannt.[4-8] Dass eine Non-Adhärenz offenbar mit einem schlechteren Outcome assoziiert ist, zeigen Ergebnisse einer Studie mit 112 Patienten, die eine frühe RA aufwiesen.[9] 32 Prozent der Patienten waren persistent geblieben und schnitten hinsichtlich wichtiger Parameter wie beispielsweise HAQ (Health Assessment Questionnaire) oder Krankheitsaktivität signifikant besser ab, als die übrigen Studienteilnehmer. Die Motivation des Patienten ist daher ein wichtiger Faktor für den Therapieerfolg, wie auch eine klinische Studie bei Patienten mit RA gezeigt hat: Bei Betroffenen, die eine zusätzliche Patientenschulung erhielten, erreichte die Compliance nach sechs Monaten 85 Prozent. Dagegen lag sie bei Patienten ohne Zusatzschulung nach einem halben Jahr bei nur 55 Prozent.[10]
TOGETHER-Programm: Information und Motivation
Das neue Adhärenz-Programm „TOGETHER – Gemeinsam zum Erfolg“ unterstützt Ärzte und Patienten bei der Therapie mit dem humanen, löslichen TNF-alpha-Rezeptorfusionsprotein Etanercept. Im Vordergrund stehen die Aufklärung und die kontinuierliche Motivation der Patienten, um die Compliance langfristig zu sichern. Wichtige Bausteine des Programms sind u. a. individuelle telefonische Beratungsgespräche und ein Injektionstraining bei den Patienten zu Hause. Der behandelnde Arzt erhält ein regelmäßiges Feedback. Informationsmaterial und Anmeldeformulare für ihre Patienten stehen Ärzten unter www.pfizermed.de zur Verfügung.
Literatur
- Strand V et al., EULAR 12 – 15 June 2013; Madrid Spain. Abstract no. OP0064
- Press Release EULAR 2013, Madrid, Spain, 13 June 2013. 50% of Rheumatoid Arthritis Patients discontinue medication within the first two years
- Strangfeld A et al. Ann Rheum Dis 2009;68:1856-1862
- Blum MA et al. Clin Ther. 2011;33:901–913
- Storm A et al. J Am Acad Dermatol. 2008;59:27–33
- Contreras-Yáñez et al. Am J Med Sci. 2010;340:282–290.
- Haynes RB et al. Cochrane Database Syst Rev. 2005;(4):CD000011
- Treharne GJ et al. Rheumatology. 2006;45:1–5
- Contreras-Yanez I, et al. Clin Exp Rheumatol 2010;28:748–751
- Hill J et al. Ann Rheum Dis. 2001;60:869–875
Quelle
Pressemitteilung Pfizer Deutschland GmbH
Unternehmenskommunikation
Ulrike Großheim
Medizin & PR GmbH
Gesundheitskommunikation
Heike Hallenberg