ACT-RAY: Tocilizumab als Mono- oder Kombinationstherapie mit Methotrexat(MTX) bei RA-Patienten mit unzureichendem Ansprechen auf MTX
Die ACT-RAY Studie hat keine Überlegenheit der Tocilizumab plus Methotrexat Add-On-Strategie gegenüber der Monotherapie mit Tocilizumab gezeigt. Die Kombination war mit mehr Erhöhungen der Transaminasen assoziiert. Aussagekräftige klinische und radiologische Ergebnisse wurden mit beiden Therapiestrategien erzielt – ein Hinweis darauf, dass die Monotherapie mit Tocilizumab eine zeitgemäße Therapiestrategie bei geeigneten RA-Patienten darstellt.
In der internationalen, doppelblinden Phase-IIIb-Studie ACT-RAY wurden die Patienten mit aktiver Rheumatoider Arthritis (RA, DAS28 > 4,4), die zuvor unzureichend auf Methotrexat (MTX) angesprochen hatten, randomisiert entweder mit Tocilizumab 8 mg/kg + MTX in vierwöchentlichen Abständen behandelt oder sie wechselten auf eine Monotherapie mit Tocilizumab 8 mg/kg + Placebo in vierwöchentlichem Abstand (Abb.1).
Primärer Endpunkt war die DAS28(BSG) Remissionsrate nach 24 Wochen. Zu den sekundären Endpunkten zählten klinische Ergebnisse, die Lebensqualität und die Progression struktureller Schäden.
Von den 556 randomisierten Patienten schlossen 512 (92 %) die erste Auswertungsphase nach 24 Wochen ab. Bei 40,4 % der Patienten mit der Kombination von Tocilizumab plus Placebo wurde eine DAS28-Remission beobachtet im Vergleich zu 34,8 % in der Gruppe, die Tocilizumab als Monotherapie erhielten (p=0,19).
Die American College of Rheumatology (ACR)20/50/70/90 Ansprechraten trafen zu auf folgende Prozentsätze unter der Kombination von Tocilizumab plus MTX: 71,5%/45,5%/24,5%/5,8% und für 70,3%/40,2%/25,4%/5,1% unter der Tocilizumab-Monotherapie (Unterschiede nicht signifikant, Abb.2).
Ein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Therapiestrategien wurde für das Erreichen einer niedrigen Krankheitsaktivität (low DAS28 ≤3,2) berechnet (61,7% vs 51,45).
Die radiologisch verfolgbare Progression der strukturellen Schäden war gering und es bestand kein Unterschied zwischen den Gruppen: Eine weniger als die kleinste detektierbare Veränderung im Genant–Sharp Score bestand bei 91 Prozent der Kombinationspatienten und bei 87 Prozent der Patienten unter der Monotherapie mit Tocilizumab (Abb.3).
Die Rate schwerwiegender unerwünschter Wirkungen und schwerer Infektionen betrug 21 und sechs auf 100 Patientenjahre bei den Patienten, die mit der Kombination von Tocilizumab plus MTX behandelt wurden, und 18 und sechs auf 100 Patientenjahre unter der Monotherapie mit Tocilizumab (Tab. 1).
Erhöhungen der Alanin-Aminotransferase (GPT) um mehr als das Dreifache ders oberen Grenzwertes wurden bei 7,8 Prozent der Patienten unter Tocilizumab plus MTX und 1,2 Prozent unter der Monotherapie mit Tocilizumab.
Fazit:
Die ACT-RAY Studie hat keine Überlegenheit der Tocilizumab plus Methotrexat Add-On-Strategie gegenüber der Monotherapie mit Tocilizumab gezeigt. Die Kombination war mit mehr Erhöhungen der Transaminasen assoziiert. Aussagekräftige klinische und radiologische Ergebnisse wurden mit beiden Therapiestrategien erzielt – ein Hinweis darauf, dass die Monotherapie mit Tocilizumab eine zeitgemäße Therapiestrategie bei geeigneten RA-Patienten darstellt.
Literature und Links
Adding tocilizumab or switching to tocilizumab monotherapy in methotrexate inadequate responders: 24-week symptomatic and structural results of a 2-year randomised controlled strategy trial in rheumatoid arthritis (ACT-RAY)
Maxime Dougados1, Karsten Kissel2, Tom Sheeran3, Paul P Tak4, Philip G Conaghan5, Emilio Martín Mola6, Georg Schett7, Howard Amital8, Federico Navarro-Sarabia9, Antony Hou10, Corrado Bernasconi2, TWJ Huizinga11
Ann Rheum Dis doi:10.1136/annrheumdis-2011-201282 , Online first 05/05/2012
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Weitere Informationen zur ACT-RAY Studie bei rheuma-online:
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