36. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)
mit der 22. Jahrestagung der Assoziation für Orthopädische Rheumatologie, 24. bis 27. September 2008; Hotel Maritim, Berlin. Experten für rheumatische Erkrankungen tagen in Berlin. Rheumaforschung für den Patienten.
Wissenschaftler und Ärzte diskutieren auf der Tagung im Hotel Maritim neueste Erkenntnisse über Rheuma. Die Veranstalter haben in diesem Jahr vor allem forschungsorientierte Schwerpunkte gesetzt: Immer häufiger helfen sogenannte Biomarker im Körper dabei, für Patienten die genau passende Therapie zu finden.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Zelltherapie der bei Rheuma fehlgeleiteten körpereigenen Abwehr. Der Kongress behandelt aber auch Aspekte im Alltag von Rheumapatienten: deren Versorgung und die Rolle von Genen und Lebensstil. Außerdem geht es um Rheuma bei Kindern. Zum dritten Mal tagt die DGRh mit der Assoziation für Orthopädische Rheumatologie (ARO).
„Erklärtes Ziel der Rheumaforschung ist nicht ausschließlich die Symptombekämpfung. Wir wollen langfristig durch ein immer tiefer gehendes Verständnis der Krankheitsprozesse dort ansetzen, wo Rheuma entsteht“, sagt Kongresspräsident Professor Dr. rer. nat. Andreas Radbruch. Der Wissenschaftler führt an, dass gerade die Rheumatologie von den neuesten biomedizinischen Entwicklungen profitieren könne. „Diese Grundlagenforschung muss jedoch noch schneller als bisher dem Patienten zugute kommen, wenn auch erste Schritte bereits getan sind“, so der Leiter des Deutschen Rheuma-Forschungszentrums in Berlin.
Mit der Zelltherapie thematisiert der Präsident einen dieser neuen Ansätze auf dem Kongress: Rheuma liegt eine fehlerhafte körpereigene Abwehr zugrunde. Ein Weg ist es, das überaktive Immunsystem komplett auszuschalten und anschließend neu aufzubauen. „Diese Form der Therapie kann jedoch den Körper lebensbedrohlich schwächen“, erläutert Professor Radbruch. Ziel der Zelltherapie sei es deshalb, die an der Entzündung beteiligten Zellen zu erkennen und ausschließlich diese gezielt auszuschalten. Das Immunsystem würde seine schützende Funktion weitgehend behalten.
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