3,3 Millionen Anrufe für die "116 117"
Wer außerhalb der Praxisöffnungszeiten ärztliche Hilfe benötigt, für den steht seit rund einem Jahr die bundesweit einheitliche Rufnummer für den ärztlichen Bereitschaftsdienst 116 117 zur Verfügung. Im ersten Jahr nutzten rund 3,3 Millionen Anrufer das Angebot.
Angeboten wird die einheitliche Rufnummer seit dem 16. April 2012 von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und den Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen). Besonders häufig riefen die Hilfe Suchenden an Weihnachten, Ostern und während der Grippewelle an, teilte Dr. Andreas Köhler, Vorstandsvorsitzender der KBV, in Berlin mit.
Köhler zog eine positive Bilanz: "Nach einem Jahr können wir sagen: Die 116 117 ist ein voller Erfolg. Es gingen 3,3 Millionen Anrufe ein – das ist deutlich mehr, als wir erwartet hatten." Zudem sei es "praktisch zu keinen technischen Ausfallzeiten" gekommen. Der Rekordmonat der 116 117 war der Dezember 2012. Hier gab es die meisten Anrufe insgesamt (500.000) und die meisten Anrufe innerhalb einer Stunde (15.000). 79 Prozent aller Anrufe im ersten Jahr erfolgten aus dem Festnetz, 21 Prozent aus dem Mobilfunk. Ein Gespräch dauerte durchschnittlich knapp drei Minuten.
Wer die Nummer des ärztlichen Bereitschaftsdiensts wählt, der wird direkt oder über ein Callcenter mit dem Bereitschaftsdienst vor Ort verbunden. Die 116 117 bündelt so fast 1.000 verschiedene regionale Nummern. "Die KVen organisieren den Bereitschaftsdienst in ihren Regionen ganz unterschiedlich. Die verschiedenen Ansprechpartner und Öffnungszeiten waren im ersten Jahr eine große Herausforderung für das Projekt. Und auch im laufenden Betrieb müssen wir täglich Daten pflegen, zum Beispiel Rufnummern von Ärzten. Die 116 117 ist als wichtige Service-Leistung für die Patienten nicht mehr wegzudenken", sagte KBV-Vorstand Regina Feldmann.
Die KV Brandenburg hat als erste KV vollständig auf die 116 117 umgestellt und nutzt keine regionalen Rufnummern mehr. Die KVen Bayerns und Schleswig-Holstein folgen voraussichtlich Mitte des Jahres. Wegen laufender Reformen und Neustrukturierungen ihrer Bereitschaftsdienste nutzen die KVen Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland die einheitliche Telefonnummer bislang nur teilweise und die KV Baden-Württemberg gar nicht. Dies soll sich zum 1. Januar 2014 ändern. Auf europäischer Ebene hat Österreich bereits mit der Einführung der Nummer begonnen, Schweden und Norwegen haben ihr Interesse bekundet.
Die 116 117 ist nicht zu verwechseln mit der Notrufnummer 112: unter dieser erreichen Sie in Deutschland und Europa Rettungsdienst und Feuerwehr. Unter der 110 hingegen erreichen Sie den Polizei-Notruf.
Mehr Informationen zum ärztlichen Bereitschaftsdienst gibt es im Internet unter www.116117info.de.
Mit Pressematerial von KBV
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