25-Hydroxy-Vitamin D-Spiegel bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen
Erkenntnisse zu den diversen Funktionen von Vitamin D spielen zunehmend eine Rolle bei dem Verständnis für entzündliche und Autoimmunerkrankungen. Wissenschaftler der Universität Cambridge, UK, haben die 25-Hydroxy-Vitamin D-Spiegel (25OHD) von ambulanten Patienten mit rheumatischen Erkrankungen (eingeteilt nach Diagnosen) mit denen von Patienten mit diagnostizierter Osteoporose/Osteopenie verglichen.
Eine Vitamin D-Hypovitaminose wurde als 25OHD-Spiegel von weniger als 50 nmol/l definiert. Insgesamt wurden die Daten von 263 Patienten analysiert (rheumatische Erkrankungen, n=143, Osteoporose/Osteopenie, n=122). Patienten mit rheumatischen Erkrankungen wiesen im Median signifikant niedrigere 25OHD-Spiegel auf als Patienten mit Osteoporose/Osteopenie (39 nmol/l vs. 49 nmol/l).
Bei den Patienten mit rheumatischen Erkrankungen fiel auf, dass besonders bei entzündlicher Arthritis und bei chronischen Schmerzen/Fibromyalgie niedrigere Werte für 25OHD vorlagen. Die Analyse der Verschreibungen ergab,dass 95 Prozent der Patienten mit Osteoporose/Osteopenie und 91 Prozent der Patienten mit rheumatischen Erkrankungen mit Calcium und Vitamin D (800 IU) behandelt wurden.
Wären bei diesen Patienten die üblichen Empfehlungen zum Screening von Personen mit einem hohen Risiko für eine Vitamin D-Hypovitaminose zur Anwendung gekommen, wären nur 31 Prozent der Patienten mit niedrigen 25OHD-Spiegeln aufgefallen.
Fazit:
Ein signifikant erniedrigten 25OHD-Spiegel wurde bei den Patienten mit entzündlichen Arthritiden und chronischen Schmerzen/Fibromyalgie gefunden. Die Autoren fordern daher Leitlinien für die Diagnose und Handhabung eines Vitamin D-Mangels bei diesen Patienten in der rheumatologischen Praxis.
Literatur und Link
M. Mouyis, A. J. K. Ostor1, A. J. Crisp, A. Ginawi, D. J. Halsall, N. Shenker and K. E. S. Poole
Hypovitaminosis D among rheumatology outpatients in clinical practice
Rheumatology Advance Access published online on May 22, 2008
Rheumatology, doi:10.1093/rheumatology/ken203