11-Jahres Ergebnisse der COBRA-Studie
Nach elf Jahren hatte die COBRA-Kombinationstherapie zu numerisch weniger Todesfällen und einer vergleichbaren Prävalenz an Komorbiditäten geführt wie die initiale Monotherapie mit Sulfasalazin. Ein langsameres Fortschreiten der Gelenkzerstörung liefert zusätzliche Hinweise für eine Langzeit-Modifizierung der Erkrankung
Die COBRA(COmbinatie therapie Bij Rheumatoide Artritis)-Kombinationstherapie hat sich in der Therapie der frühen rheumatoiden Arthritis (RA) als effektiv erwiesen, die Verträglichkeit über einen langen Zeitraum ist indes nicht bekannt. In der original COBRA-Kohorte wurde Überleben, Begleiterkrankungen und Gelenkschäden evaluiert.
In der COBRA-Studie wurden 155 Patienten mit früher RA mit einer Sulfasalazin-Monotheratherapie (SSZ-Gruppe) oder einer Step-down-Strategie mit Prednisolon, Methotrexat (MTX) und SSZ (COBRA-Gruppe) behandelt.
In der aktuellen Folgeuntersuchung nach elf Jahren wurden alle ursprünglichen Patienten eingeladen, sich klinischen und Laboruntersuchungen zu unterziehen sowie Fragebögen auszufüllen und sich röntgen zu lassen.
Insgesamt wurden von 152 der 155 Patienten zumindest teilweise Daten erhalten. Nach einer mittleren Beobachtungszeit von elf Jahren waren 18 (12%) Patienten verstorben, davon sechs in der COBRA-Gruppe und 12 in der SSZ-Gruppe (Hazard Ratio 0,57).
Eine antihypertensive Therapie war in der COBRA-Gruppe signifikant häufiger. Ein ähnlicher Trend galt auch für die Behandlung eines Diabetes oder Kataraktes. Auf der anderen Seite bestand ein positiver Trend hinsichtlich einer Hypercholesterinämie, Krebserkrankungen und Infektionen zugunsten der COBRA-Gruppe. Andere Begleiterkrankungen, wie kardiovaskuläre Erkrankungen oder Knochenbrüche traten in beiden Gruppen gleich häufig auf.
Anhand der radiologischen Befunde wurden Unterschiede bei den Gelenkschäden zugunsten der COBRA-Grupppe festgestellt. Das Fortschreiten der Gelenkzerstörung war jedoch in beiden Gruppen nach fünf Jahren gleich. Nach Berücksichtigung selektiver Therapieabbrüche waren die Progressionsraten in der COBRA-Gruppe günstiger, d. h. die Abweichung bei der jährlichen Progression war vergleichbar mit der Progressionsrate nach fünf Jahren.
Schlussfolgerung:
Nach elf Jahren hatte die COBRA-Kombinationstherapie zu numerisch weniger Todesfällen und einer vergleichbaren Prävalenz an Komorbiditäten geführt wie die initiale Monotherapie mit Sulfasalazin. Ein langsameres Fortschreiten der Gelenkzerstörung liefert zusätzliche Hinweise für eine Langzeit-Modifizierung der Erkrankung.
Literatur und Links
Survival, comorbidities and joint damage 11 years after the COBRA combination therapy trial in early rheumatoid arthritis
Lilian H D van Tuyl1, Maarten Boers1, Willem F Lems1, Robert B Landewé2, Huub Han3, S van der inden2, Mart van de Laar4, Rene Westhovens5, J Christiaan van Denderen6, Marie-Louise Westedt7, André J Peeters8, Piet Jacobs9, Tom W J Huizinga10, Hans van de Brink11, Ben A C Dijkmans1, Alexandre E Voskuyl1
Ann Rheum Dis doi:10.1136/ard.2009.108027
Abstract