Wie finde ich einen Rheumatologen für mich?
Auch bei dieser Frage muss man sich zunächst darüber klar werden, was man selber von seinem Rheumatologen erwartet und worunter man sich selber überhaupt einen guten Rheumatologen vorstellt.
Folgende Gesichtspunkte können dabei eine Rolle spielen:
- Geht es mir in erster Linie um die schnelle Erreichbarkeit / Wohnortnähe - oder ist mir überragende Fachkompetenz so wichtig, dass ich dafür auch weitere Entfernungen in Kauf nehmen würde?
- Welche fachliche Qualifikation erwarte ich? Fühle ich mich am wohlsten bei einem guten "Praktiker", oder möchte ich eher von einem Rheumatologen mit ausgewiesener wissenschaftlicher Qualifikation und Professorentitel behandelt werden?
- Ist es mir in erster Linie wichtig, dass ich den Arzt auch persönlich sympathisch finde, oder geht es mir in erster Linie um seine fachliche Kompetenz?
- Wie wichtig ist mir das Umfeld (z.B. Freundlichkeit des Personals, Wartezeiten, sonstige Praxisorganisation, Service)
- Erwarte ich eine umfassende Aufklärung und Information - oder will ich davon eher verschont bleiben und verlasse mich darauf, dass mein Arzt mich auch ohne viel Erklärung kompetent behandelt?
- Möchte ich immer mit dem Allerneuesten behandelt werden, was es auf dem Markt gibt, oder tendiere ich eher dazu, zunächst die altbewährten Methoden zu versuchen, bei denen man wenigstens weiss, dass dazu umfangreiche Erfahrungen vorliegen?
- Bin ich eher "schulmedizinisch" orientiert, oder gehe ich eher in die Richtung altenativmedizinischer Ansätze?
- Und nicht zuletzt auch die Frage, was mir mein Arzt überhaupt "wert" ist. Bin ich beispielsweise ggf. auch bereit, selber für hochwertige Leistungen (z.B. eingehende Untersuchung und ausführliches Beratungsgespräch über den normalen Leistungsumfang der Krankenkasse hinaus oder aber auch privatärztliche Behandlung durch einen ausgewiesenen Experten mit weitreichendem Renommee) zu bezahlen, oder bin ich mit den eingeschränkten Möglichkeiten innerhalb des Systems der gesetzlichen Krankenversicherung zufrieden?
Außerdem sollte man für sich selber klären, auf welchem Niveau der rheumatologischen Versorgung man behandelt werden möchte oder - wegen der Schwierigkeit bei der Diagnose und / oder der Therapie behandelt werden muss:
- Reicht eine basale rheumatologische Betreuung aus, da die Erkrankung vergleichsweise nicht schwerwiegend ist und die Therapie unkompliziert verläuft?
- Sind für die Diagnostik und Therapie speziellere Erfahrungen und vielleicht auch apparative Ausstattungen erforderlich?
- Oder ist die Problemlage bei der Diagnostik und / oder Therapie so groß, dass die Betreuung durch einen hochspezialisierten Arzt oder eine hochspezialisierte Einrichtung erforderlich ist?