Kuren
Kuren sollen in erster Linie dazu dienen, den Gesundheitszustand zu erhalten oder bei chronischen Erkrankungen eine Verschlechterung aufzuhalten. Bei rheumatischen Erkrankungen sind Kuren dann sinnvoll, wenn sich die Erkrankung nach erfolgreicher Therapie in einer stabilen Remission befindet und diese weiter unterstützt und gesichert werden soll. Kuren können als ambulante Maßnahmen durchgeführt werden ("offene Badekuren") oder in entsprechenden Kurkliniken.
Wichtig ist aus der Erfahrung heraus eine wichtiger Warnhinweis. Viele Kurorte und auch Kurkliniken führen in ihrem Indikationsspektrum (ihren "Heilanzeigen") auch "Rheuma" auf. Für den einzelnen Patienten ist dies nicht hilfreich, da es etwa 400 verschiedene rheumatische Erkrankungen gibt, die z.T. genau entgegengesetzt behandelt werden müssen. Speziell bei der chronischen Polyarthritis und anderen entzündlich-rheumatischen und immunologischen Erkrankungen kann eine "klassische" oder "traditionelle" Badekur gefährlich sein, wenn sie nicht unter einer erfahrenen ärztlichen Leitung (Schwerpunktbezeichnung Internist / Innere Medizin-Rheumatologie) durchgeführt wird. Üblicherweise gehören zu den ortsgebundenen Heilmitteln in den sogenannten "Rheumabädern" oder "Rheumakurorten" u.a. Wärmepackungen (warme / heiße Moorpackungen, Moorbäder, Thermalbäder etc.). Diese sind in der Regel beschwerdelindernd bei den sogenannten degenerativ bedingten, verschleißbedingten und vielleicht auch altersbedingten rheumatischen Erkrankungen wie Arthrosen, Spondylarthrosen, Spondylosen etc.. Bei Patienten mit einer chronischen Polyarthritis oder anderen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen werden diese Anwendungen oft anfangs und während der Dauer der Kur auch als sehr angenehm empfunden (viele Patienten vor allem mit Entzündungsaktivität mögen allerdings die intensive Wärme dieser Anwendungen überhaupt nicht). Die Intensität dieser Anwendungen, insbesondere auch ihre Überdosierung, kann aber nach der Kur das Gegenteil des Gewünschten bewirken und nicht die Remission fördern, sondern einen neuen Krankheitsschub auslösen. Dies gilt im Übrigen auch für andere Maßnahmen, von denen sich mancher Hoffnung für sein "Rheuma" verspricht (sehr kritisch zu sehen sind beispielsweise alle Maßnahmen, die unter dem Etikett "Immunstärkung", "Immunstabilisierung" u.ä. angeboten werden.
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