Hämarthros
(Häm- griech. Blut, arthros griech. = Gelenk): Blutansammlung ("Bluterguß") im Gelenk. Die häufigste Ursache eines Hämarthros ist eine Verletzung, z.B. kommt es bei einer Meniskusverletzung oder einer anderen Knieverletzung mit Bänderriß oder Bänderanriß praktisch immer zu einem Hämarthros. Der Nachweis eines Hämarthros nach einer Verletzung ist wichtig im Zusammenhang mit gutachterlichen Fragen. So wird bei einer gerichtlichen Auseinandersetzung (Schadensersatzansprüche bei Fremdverschulden der Verletzung, Schmerzensgeld) vor Gericht in der Regel davon ausgegangen, daß auch bei vorbestehenden Gelenkserkrankungen durch den Unfall / die Verletzung eine Verschlechterung anzunehmen ist (Zusammenhangsfrage), wenn ein Hämarthros bestand. Die Punktion (siehe Gelenkpunktion) mit Untersuchung der Gelenkflüssigkeit (Synovia-Analyse) ist deshalb auch unter später möglichen gutachterlichen Gesichtspunkten eine wichtige Sofortmaßnahme nach einer Gelenkverletzung. Ein Hämarthros ist häufig und zugleich eine gefürchtete Komplikation bei der Bluter-Krankheit ("Hämophilie", Krankheit der Zarensöhne). Durch die häufigen Einblutungen in das Gelenk kommt es rasch zur Entstehung eines Blutergelenks (hämophile Arthropathie). Neben weiteren seltenen Möglichkeiten sollte bei Vorliegen eines Hämarthros außerdem an eine villonoduläre Synovitis gedacht werden.