Eosinophile Granulozyten
Untergruppe der weißen Blutkörperchen (Leukozyten, speziell der Granulozyten. Die Granulozyten werden in polymorphkernige neutrophile Granulozyten, Stabkernige basophile Granulozyten und eosinophile Granulozyten unterschieden.
Die eosinophilen Granulozyten tragen ihren Namen aufgrund der Eigenschaft, daß sie sich mit einem Farbstoff, dem Eosin, rötlich anfärben lassen (Eos ist die griechische Göttin der Morgenröte). Die genaue Funktion der eosinophilen Granulozyten ist nicht vollständig geklärt. Sicher ist ihre Rolle bei allergischen Reaktionen, ebenso scheinen sie im Rahmen von Entzündungsprozessen beim Heilungsprozeß beteiligt zu sein ("Morgenröte der Genesung"). Wahrscheinlich spielen sie auch eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung von Parasiten.
In der Rheumatologie ist die Kontrolle der eosinophilen Granulozyten wichtig beim Sicherheitsmonitoring der langwirksamen antirheumatischen Therapie. So sind die Eosinophilen oft bei einer beginnenden allergischen Reaktion auf die Medikamente erhöht, z.B. im Rahmen der Therapie einer chronischen Polyarthritis mit Gold bei einer beginnenden Goldallergie.
Hohe Eosinophilen-Zahlen im Blutbild (Eosinophilie) müssen desweiteren an einen Parasitenbefall (z.B. Würmer) denken lassen. Eine seltene Ursache einer Eosinophilie sind das Churg-Strauss-Syndrom und manchmal auch andere nekrotisierende Vaskulitiden (M. Wegener, Panarteriitis nodosa), vor allem im Zusammenhang mit einer Lungenbeteiligung.